#20 - Wir finden nicht den idealen Partner. Doch...
- MarinJa
- 18. Feb. 2022
- 22 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Feb. 2022

... wir finden den fehlenden Teil von uns selbst in dem Anderen. Und das ist WICHTIG!
Wichtig für unser Heil-WERDEN.
Wichtig für unsere eigene Reflexion,
wer wir sind.
Wichtig für unser Mensch-SEIN. Denn wir erkennen uns immer über die Spiegelung des Außen an uns selbst.
Seelisch gesehen begegnen Wir Menschen uns, um uns zu erkennen.
Um Anteile von Uns selbst wieder zu uns selbst zurück zu holen.
Sie wieder von Außen nach Innen zu holen. Zurück zu uns selbst.
Diese Anteile wieder zu integrieren. Ganz zu werden. In uns selbst.
Seelisch gesehen begegnen Wir Menschen uns nicht zufällig, sondern weil wir einander dienen. Wir dienen dem Anderen. Die Anderen dienen uns selbst. Wir bringen Anteile füreinander mit. Die wir verdrängt haben, vergessen, noch nie entwickelt. Noch nie ausgelebt, noch nie angesehen, integriert oder abgeschottet von uns selbst, weil wir sie früher nicht leben durften, dafür verurteilt wurden, klein gemacht wurden, beschimpft, bestraft oder ganz einfach, weil wir gelernt haben, dass es nicht in Ordnung ist, so zu sein. Manchmal passierte das Ganze aber auch einfach, weil halt einfach noch nie jemand das "gemacht" hat. Es ist neu.. ungewohnt.. Da muss nicht immer was Negatives mit im Spiel sein. Dann kann es auch ein Anteil sein, der noch nie von Jemandem ausgelebt wurde und somit vielleicht schambehaftet, ungewohnt oder befremdlich für alle wirkt, wenn es denn dann jemand macht oder auslebt, entwickelt oder erfahren möchte.
Und immer, wenn wir uns für etwas schämen oder für etwas das Gefühl bekommen haben, dass man das nicht macht, sagt oder ist, (ich rede hier von gesunden menschlichen Anteilen, nicht von Sachen, die man wirklich nicht macht und selbst der Schatten will auch oft angesehen werden), verdrängen wir sie. Wir tun so, als hätten wir diese Anteile nicht. Oder als wären wir "so nicht". Es wird sozusagen ein "Schatten-Anteil" von uns selbst.
Oder aber, was auch möglich ist, wie oben schon angedeutet: In unserer Ahnenreihe hat noch nie jemand bestimmte Anteile ausgelebt. Es ist nichts schlimmes passiert und dennoch ist es ein Teil, der nie gelebt wurde. Nie entwickelt wurde. Dann kann es auch sein, dass uns das Leben darauf irgendwann aufmerksam macht, in dem wir einem Menschen (oder mehreren) begegnen, die uns auf diese Anteile aufmerksam machen.
Ich bin z.B. so aufgewachsen, dass so ziemlich alle Frauen um mich herum Mütter, Ehefrauen und Hausfrauen waren. Das ist wundervoll, bewundernswert und all diese Frauen haben meinen größten Respekt. Ich schreibe das, um meine Prägung zu erklären und zu beschreiben. Sie haben etwas getan, was ich noch für unmöglich halte. Meine Hauptenergie ist auch "Zuhause sein" - und mittlerweile kann ich mir das Gott sei Dank schon wieder erlauben, dass ich halt so bin. Mama sein kann ich mir noch gar nicht vorstellen. Ich fühle mich davon Planeten entfernt. Doch ich bin dankbar, dass mir das Leben die Möglichkeit schenkt, selbst bewusst entscheiden zu dürfen, ob ich jetzt Kinder möchte oder nicht. Denn ich glaube, dass das ein Privileg ist. Außerdem hätte es in meiner Jugend genug Möglichkeiten gegeben, dass es anders laufen hätte können. Doch irgendwas sagte mir immer: "Nein, das möchte ich jetzt nicht." (Und ja, das ist mutig, wenn man in einer ganz anderen Umgebung aufwächst und einen anderen Weg mitten drin einschlägt.) Das ist nämlich ungewohnt, anders und nicht so, wie die Prägung verlangt. Ich hätte auch einfach mitmachen können, dazugehören, und mich selbst verleugnen. Nämlich die Anteile, die mir flüsterten: "Nein, ich möchte nicht. Nein, ich fühle mich nicht bereit dazu. Nein, das ist mir zu viel. Zuviel von allem." Das waren alles Prozesse, die MUT, Kraft und Grenzen abverlangt haben und vor allem, ganz viel Scham in mir hochgeholt haben. Wie, ich will das nicht leisten? Wie ich will jetzt nicht min. 500.000 € Schulden mit Hans-Joachim aufnehmen und ein Haus mit ihm bauen? Wie, ich will jetzt nicht heiraten? Wie, ich will jetzt nicht einfach heiraten, weil es echt Zeit wird mit 20? Das waren alles Themen, die bei mir hochploppten und von mir verlangt haben, meinen eigenen Weg zu wählen und mich sehr viel herausgefordert haben, auf meine Intuition und innere Stimme zu hören, die gesagt hat: Nein! Denn NEIN ist etwas, das ich "eigentlich" nicht so verwenden durfte.. mittlerweile ist es mein Lieblingswort. Gepaart mit dem Wort JA - vor allem, zu mir selbst. Das ist ein wundervolles Lebenskonzept und wahrscheinlich wünschen sich das alle irgendwie - aber nicht für mich in meinen Zwanzigern..., wenn ich mich fühle, wie eine kaputte Pflanze, ohne Blüten, ohne Fundament und ohne zu wissen, wer sie eigentlich mal war... und schon gar nicht, wenn es mich total überfordert, weil ich da noch gar nicht bin oder stehe. Da ist es wichtig, wirklich auf sich selbst zu hören und den Mut zu haben, das auch umzusetzen und das NEIN in sich selbst hören zu wollen.
Oft spiegelten mir auch einfach die Umstände, die sowieso so chaotisch waren, dass ich dafür gar keinen Gedanken verschwenden wollte, dass es für so etwas Zeit wäre.
Zur Zeit atme ich deshalb oft tief auf.
Weil Ich so dankbar bin, dass mich das Leben genau hierher geführt hat und nicht woanders hin. Und dass ich den Mut hatte, all das NICHT zu tun. Ich hab viele andere Sachen gemacht und vieles nicht gemacht. Und die Komposition aus beidem hat mich hierher gebracht. Und dafür bin ich gerade jeden Tag dankbar. Weil ich das Gefühl habe, meinem Wesen näher zu kommen.
Wenn es anders wäre, hätte ich zwar wahrscheinlich die gleiche Einstellung, weil ich immer versuche, meinen Frieden zu finden. Doch ich bin trotzdem momentan extrem dankbar, dass ich das noch nicht erfahren musste. Denn ich fühle mich einfach nicht in der Lage dazu. Und das ist okay. Ich bin in vielen Bereichen ein wenig das goldene Schaf meiner Familie. Kein Wunder also, dass auch das anders läuft. Ich fühle einfach, dass mein Weg ein wenig anders läuft und dafür bin ich auch sehr dankbar. Das heißt nicht, dass dieser Weg unbedingt einfacher ist.. er hat einfach andere Herausforderungen und Hürden. Doch auch da bin ich auf meinem Weg: dass es einfach sein darf und das okay ist - zumindest für mich.
Ich hatte mit 20 ganz andere Themen wie manch Andere. Und jetzt bin ich 30 und stehe auch iwie ein wenig woanders als manch Andere. Ich glaube manchmal, bei mir ist alles ein wenig auf links gepolt. Ich bin nämlich auch Linkshänderin und es wurde, denke ich auch Zeit, dass eine aus der Familie, wo ich herkomme, mal nicht glaubt, sich auf rechts verbiegen zu müssen (obwohl mir das oft genug passierte), sondern doch die nötige Fügung, Führung und die nötige Kraft besaß, auch diesen WEG nach links zu gehen. Ich glaube nämlich mittlerweile, es macht einen Unterschied und Wir sollten ein wenig auf die Zeichen hören, ob wir schon als Kind mit links oder rechts den Stift in die Hand nehmen. Die Zeichen unserer Seele fangen früh an.
Ich habe das Gefühl, das ist eigentlich ein Zeichen, dass wir ein wenig verschiedene Wege gehen wollen. Links und Rechts haben ja auch mit der weiblichen und männlichen Energie zu tun. Und ich stelle immer wieder fest, dass mir LINKS (die weibliche Energie) leichter fällt, und RECHTS (die männliche Energie) ganz schön anders ist als bei anderen, denen RECHTS leicht fällt und LINKS eher schwerer. Ich glaube, ein Mensch, der viel weibliche Energie lebt, sollte nicht versuchen, wie jemand zu leben, der sehr viel männliche Energie lebt und umgekehrt. Sondern alle Menschen haben ihre Qualitäten und keiner braucht versuchen, anders zu werden, als er ist. Und das Leben schenkt uns Lösungen, wenn wir uns genau auf den Menschen einlassen, der wir sind. Das schwierige ist ja immer, sich selbst anzunehmen und so sein zu lassen, wie man ist. Weil einem "die Realität" und "die dunkle Energie in uns" oft einredet, dass wir so, wie wir sind, nicht sein dürfen. Dass das nicht okay ist und dass nur "das okay ist, was wir nicht sind aber sein sollten." Doch das stimmt nicht. Du kannst gerne, wenn es sich richtig anfühlt für dich, genau solche Situationen für dich nehmen und testen, wie sehr du bei dir bleibst. Lässt du dich wieder draus bringen? Fängst du an, wieder zu glauben, du müsstest so sein, wie dir eingeredet wurde? Oder erlaubst du dir, wahrhaftig du selbst sein zu dürfen?
In mir schlummerte immer das Gefühl, dass ich gerne ein wenig was Berufliches machen würde und weniger den Fokus auf Kinder & Familie richten. Aber nicht das "Berufliche", was ich laut meinen Eltern machen sollte. Ich habe sehr gelitten, als ich mich aus diesem Weg rausgewunden habe in meinen 20igern. Und es war sehr schwer, all das zu lernen, was es benötigte, um endlich davon loszukommen.
Ich weiß, dass Familie und Co. auch ein wundervolles Lebenskonzept sein kann,
wenn man dafür gemacht und dafür designet wurde und vor allem, wenn man GESUND ist (körperlich, geistig und psychisch). Doch man muss wirklich ehrlich sagen, dass das auch nicht für jeden was ist. Und dass wir vielleicht in der Vergangenheit zu wenig mit einberechnet haben, was die eigenen Prägungen im Erwachsenenalter noch für Auswirkungen haben und, dass wir diese, wenn sie nicht reflektiert und aufgearbeitet werden, eben auch weitergeben und wiederholt werden. Ich habe schon lange den Auftrag in mir gespürt und wahrgenommen, dass ich "Aufräumen", "Klären" und "Heilen" möchte, bevor ich über derart große Projekte wie solche nachdenken kann, geschweige denn, sie manifestieren...
Noch dazu kommt der Faktor, dass unser Erwachsenen-Körper vielleicht selbst noch traumatisiert ist, Unterdrücktes unfassbar viel Energie einfordert und wir diese Energie gar nicht für so ein großes Projekt zur Verfügung haben wie Familie, Haus, Jobs und alles, was da drumherum dazugehört... Ich glaube aber, dass dieses Wissen jetzt erst langsam in den Menschen erwacht und sie vielleicht begreifen, dass ein traumatisierter Körper nicht "funktioniert", wenn er denn eines Tages erwachsen geworden ist. Und dass "Probleme", "Energieverluste" und Co. eben auch teilweise daher rühren.
Und dass es auch sehr anstrengend sein kann. Und es viel Energie benötigt. Auf der materiellen Ebene und auf der geistigen und emotionalen Ebene sowieso auch. Und man muss, meiner Meinung nach, sehr viel "nach draußen" gehen in die Welt.. für andere sorgen.. da sein und vieles organisieren, managen und regeln. Zumindest, wenn man den Job gut machen will und seine Aufgabe ernst nimmt. All das empfinde ich für mich zu viel. Wenn Du wüsstest, wie mein Tag momentan aussieht :D Unvorstellbar für andere mit 30. Und ich bin so dankbar, dass es genauso ist.
Ich hatte, seit ich 18 bin, nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass es Zeit wäre dafür, eine Familie zu gründen. Ich musste mich doch erstmal von meiner Herkunftsfamilie abnabeln... Aber ich weiß, der Prozess ist bei Anderen viel später. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit ich 19 bin, einen anderen Weg gegangen bin... Depressionen, Klinik, Therapie, Aufräumen, Energie abbauen statt aufbauen, Jobs wechseln, abbauen, aufhören, Umzüge, keinen Platz finden, wo ich bleiben wollte, Kontaktabbrüche, allgemein viele Brüche, dann noch das Thema mit den Dualseelen, das mich so sehr beschäftigte (das ist ja auch ein richtig tiefer Prozess, wo man sich mit seiner inneren männlichen und weiblichen Energie auseinandersetzt). Ich habe die letzten zehn Jahre gefühlt alles gemacht, nur nichts im Außen aufbauen können. Und ich finde, Familie, Finanzen, Materielles, ein Zuhause, das ist alles eine aufbauende Energie. Eine haltende Energie. Eine Energie, die auch stabil sein sollte, wenn man ein Kind in die Welt setzt. Doch Stabilität, die habe ich nicht ansatzweise. Bei mir ist über die letzten zehn Jahre so viel Energie weggebrochen, dass ich seit ein paar Jahren kaum mehr weiß, wie ich weitermachen soll, außer mit Vertrauen und viel Zeit, um wieder zu Kräften und innerer Sicherheit zu gelangen. Mir fällt auf, dass Menschen, die jung sind und ein gutes, stabiles Fundament von zuhause aus mitbekommen haben und sich gut mit ihren Eltern identifizieren können und erstmal mit dieser Energie raus gehen in die Welt und ihre eigene Energie mit aufbauen, zusätzlich zu der Energie, die sie von den Eltern mitbekommen haben, dass diese Menschen oft in ihren 20igern Kinder bekommen, Hausbauen, einen festen Job haben und ihre Finanzen aufbauen. An so etwas war bei mir in den 20igern gar nicht zu denken. Ich habe Energie abgebaut, abgebaut und abgebaut. Und ich glaube, das kommt daher, wenn wir eben die Energie und das Fundament, welches wir mitbekommen haben, nicht so gut finden, wenn wir uns damit nicht identifizieren wollen oder können und wir eher für uns traumatische Erfahrungen gemacht haben und froh sind, wenn wir diese Energien und Kontakte IN UNS aber auch im außen endlich schaffen, loszulassen, um ein neues Leben anfangen zu können. So war es eben ungefähr bei mir in meinen 20igern. Vielleicht findest Du dich ja in diesen Worten etwas... egal auf welcher Seite. Alles ist absolut in Ordnung. Jeder hat seinen Weg. Und alles läuft sowieso so, wie es laufen soll. Auch, wenn es unser Ego anders möchte, es weh tut oder wir gerne anders wären (weil wir noch keinen Frieden mit uns selbst gefunden haben). All das ist okay. Ich habe Gott sei Dank vor ein paar Jahren diesen Schalter gefunden, den ich umgelegt habe und wo ich wirklich gespürt habe, dass es okay ist, einen anderen Weg zu gehen. Dass meine Energie anders gepolt ist als bei anderen. Dass ich eben jetzt aufräume und später aufbaue, und andere Menschen aufbauen, weil sie die Energie der Eltern als Fundament nehmen konnten, um zu springen und ich eben nicht. Ich musste mein Fundament erstmal von allem befreien, was weh tut, nicht mehr dient, traumatisiert war, alt war, kaputt, unnatürlich, schmerzhaft, krank, usw. Und ich bin nicht fertig, aber es ist gut aufgeräumt.
Ich vergleiche es für Mich selbst immer mit einer Pflanze.
TRIGGER--Warnung! Der Teil ist sehr intensiv.
Die einen konnten in ihrer Kindheit, was ungefähr 20 Jahre sind, wundervolle Wurzeln ausbilden, sie konnten wachsen, gedeihen, sie selbst sein, wurden unterstützt, konnten sich entfalten und wuchsen zwanzig Jahre lang, ehe sie hinaus in die Welt gingen und darauf aufbauen konnten, was die Eltern zwanzig Jahre lang mit aufgebaut haben. Denn dafür sind Eltern eigentlich da. Da wir jedoch nicht in einer idealen Welt leben und es auch anderweitige Wege gibt, die andere beschreiten, gibt es eben auch Pflanzen unter uns, die von Anfang an vielleicht ziemlich wenig beachtet wurden, abwertende Worte hörten, nur Wasser bekamen, wenn sie brav waren, vielleicht sogar immer zu wenig von allem bekamen (das darf man ja nicht sagen, Schatten ;)) vor allem zu wenig Sonne, zu wenig Wasser, zu wenig Nährstoffe und vor allem, zu wenig Achtsamkeit, Respekt oder Wertschätzung empfangen konnten. Vielleicht sogar emotionalen, sexuellen oder anderweitigen Missbrauch erfuhren. Oder viele Kindheits- und Entwicklungstraumata in sich tragen, wenn sie eigentlich stabil in die Welt hinaus gehen sollten und dann feststellen, dass ihr Haus ein Trümmerhaufen ist. Und ihr Inneres kaputt. Und die Pflanze ein verwelktes, kaputt gemachtes, nicht mehr identifizierbares Etwas ist, von dem keiner mehr weiß, was es eigentlich mal werden wollte und wofür es eigentlich von Gott gedacht war.
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Und die vielleicht nach ihren zwanzig Jahren nicht bereits ein gutes, stabiles Fundament entwickeln konnten, wo sie gesunde, prächtige Wurzeln schlagen konnten und nur noch ein wenig an den Blüten feilen müssen. Sondern, die nach zwanzig Jahren aus einer Realität rauskommen und merken, dass die Wurzeln erst gar nicht gewachsen sind oder rausgerissen, nicht gut behandelt, draufgeschlagen wurde, schlecht über die Pflanze geredet wurde, dass sie sich gar nicht wachsen traute und eigentlich nach all diesen Jahren eine ganz kleine, verkümmerte Pflanze ist, die sich überhaupt nicht mehr traut, überhaupt zu existieren, geschweige denn, zu wurzeln oder Blüten zu entwickeln. Und sich diese Blume nach zwanzig Jahren nicht fühlt, als könnte sie nun Blüten entwickeln sondern eher, als würde sie jeden Moment komplett eingehen, weil sie nicht mehr kann.
Kann man von beiden Pflanzen dasselbe erwarten? Ich finde, NEIN. Auf keinen Fall. Braucht die zweite Pflanze Hilfe, damit sie überlebt und muss sie jemanden finden, der ihr hilft, sie wieder aufzubauen und überhaupt lebensfähig zu machen? Wahrscheinlich JA. Braucht die Pflanze, die zwanzig Jahre wurzeln und wachsen konnte, viel Hilfe beim Blüten ausbilden oder wachsen sie eigentlich von selbst, wenn alles andere schon steht? Wahrscheinlich schon. Und genau das ist der Grund, warum wir alle so unterschiedlich sind und mit 30 definitiv an unterschiedlichen Orten stehen. Und keiner muss sich einen Vorwurf machen. Weil sich unsere 20iger auf dem aufbauen, was wir die ersten 20 Jahre mitbekommen haben. Und die einen von uns gehen gestärkt und gekräftigt und vorbereitet in ihr Erwachsenendasein, und deshalb boomt ihr Leben förmlich in den 20igern und die anderen... die versuchen, wieder gesund zu werden und das erste Mal in ihrem Leben zu Kräften zu kommen, wenn sie aus der Projektionsfläche fliehen konnten.
Jetzt bin ich 30 und mitten in diesem Prozess, zu erkennen, warum das alles gar nicht klappen kann und konnte... warum mein Leben das ist, was es ist. Verstehe mich richtig: ich bin absolut im Urvertrauen. Ich weiß, dass alles genau so sein hat sollen für meinen Weg. Und dass alles seine Richtigkeit hat. Ich vertraue meiner Seele und weiß, sie weiß, was sie tut. Und selbst, wenn sie es nicht wüsste, ich vertraue meinem Weg und meinem Leben und weiß auch von vielen anderen Menschen, dass es Wege gibt, die ein bisschen entgegengesetzt zu den anderen Wegen stehen und dass das auch alles so sein muss und soll. Denn ich kann Menschen in Bereichen unterstützen (seelisch gesehen, die bei anderen mit 30-40 anfangen, zu erwachen, und Mir können Menschen eine Stütze in Bereichen sein, die bei mir mit 30-40 anfangen, sich entwickeln zu wollen.) Seelisch gesehen gibt es keine Zufälle. Wie oben beschrieben. Wir dienen uns, um zu erwachen, um uns gegenseitig in den Bereichen zu unterstützen, wo wir gerade Entwicklung wünschen oder wo gerade Entwicklung, Heilung usw. vorgesehen ist.
Bei Dualseelen ist es eben auch so:
Dualität bedeutet, dass der Mensch, den ich als meine Dualseele anerkenne, duale Anteile lebt, die ich vielleicht noch überhaupt nicht entwickeln oder ausleben konnte. Dass ich ihn dafür bewundere, was er vielleicht schon aushält, zu leben und halten kann. Und umgekehrt. Es gibt viele Menschen, die halten z.B. meine Tiefe Art nicht aus.. oder Gespräche, wo es um Emotionen und Gefühle geht. Das ist meine Stärke. Dafür halte ich momentan körperlichen Kontakt schwer aus, kann momentan nicht stark in die Welt gehen und halte es definitiv nicht mehr aus, eine Projektionsfläche zu sein, die kommentiert und bewertet wird, weil ich zu viele negative Erfahrungen damit gemacht habe. Und negativen Kontakt oder unbewusste Äußerungen schon gar nicht mehr. Warum? Weil ich eine Geschichte habe. Und wir können alle nicht einfach so tun, als wäre es nicht so. Deshalb "funktionieren" oder "ticken" wir auch alle unterschiedlich. In den 20igern finde ich, konnte ich so sehr rausfinden, was ich gut entwickeln konnte, was nicht. Auf der Grundlage, auf der wir aufwachsen, entwickeln wir bestimmte Gaben. Auch wenn sie teilweise aus traumatischen Erfahrungen oder Bedingungen heraus sich so krass rausentwickelt haben (z.B. Empathie oder Hochsensibilität entspringt auch manchmal dem Trauma, dass wir eben immer auf Vorsicht leben mussten und immer gucken mussten, ob ein Angriff oder eine Projektion auf uns übergestülpt wird). Es ist dennoch eine Gabe, die wir entwickelt haben und die uns in unserem späteren Leben dient, weil unser beruflicher Weg dann auch oft in so eine Richtung verläuft, wo wir solche Eigenschaften extrem gut gebrauchen können.
Heute hatte ich irgendwie Sehnsucht. Ich musste an meinen ersten Freund denken. Und dass ich es manchmal vermisse. Meinen ersten Freund hatte ich mit 14 1/2, bis ich ungefähr knapp über 16 war. Ich möchte die Beziehung, so wie sie verlaufen ist, natürlich nicht zurück. Da würde ich wirklich etwas romantisieren. Denn es gab viele unfaire und unreife Momente, wo man einfach merkt, dass Menschen nicht bereit für eine längerfristige, stabile, treue und aufrichtige Beziehung sind. Doch was wirklich schön war, war mein erstes Mal und die Zeit davor. Ich habe zu dieser Zeit extrem gut auf meine innere Stimme gehört. Dass ich mir Zeit lassen will. Dass ich alles langsam angehen will und z.B. auch erst mit ihm schlafen will, wenn ich mich wirklich bereit fühle und wenn mein Körper soweit ist und wenn ich auch wirklich spüre, dass ich es wirklich will. Und das hat: oh Wunder - tatsächlich damals geklappt (später klappten meine Vorhaben nicht mehr so reibungslos aber ich bin wieder auf dem Weg der Besserung).
Heute musste ich daran denken, dass diese Monate so schön für Mich waren.
Ich habe so viel wie nie wieder rumgeknutscht, gekuschelt und wir haben uns gegenseitig körperlich kennengelernt, beschnuppert, berührt, uns liebgekost, einfach Zeit miteinander verbracht... ich hab damals alles mit ihm das erste Mal erlebt. Wir haben das erste Mal auf einer Bank in der Natur rumgeknutscht und er hat es mir gelernt. Und das war schon schön. Ich kam nach ein paar Stunden total von Mücken zerstochen zurück aber ich war soooooooooooo verliebt. Wahnsinn.
War das eine schöne Erfahrung. Was mich an dieser Erfahrung wirklich berührt ist die Tatsache, dass ich danach nie wieder das Gefühl hatte, dass für mich solche Erfahrungen so "freigeschaltet" sind. Die Erfahrung mit meiner Dualseele war ein wenig ähnlich. Aber viel kürzer. Doch auch so intensiv, schön, verliebt und so frei in den Erfahrungen, die man innerhalb der Zeit mit demjenigen macht. (Mit meiner Dualseele habe ich aber dennoch andere Prozesse erlebt, als mit meinem ersten Freund. Das kann ich einfach nicht vergleichen. Sind zwei unterschiedliche Geschichten, was es mit mir gemacht hat).
Die Beziehungen danach waren so verletzt und so mit Schmerzen, Problemen und Krisen verbunden und auch oft nicht mehr so intensiv weil ich dann ziemlich früh in eine Art Überlebensmodus verfiel und dort auch länger blieb. Sie hatten was von "viel Arbeit und wenig genießen können." (Das muss sich wieder ändern ;))
Natürlich habe ich mit anderen Partnern auch schöne Sachen erlebt und bin z.B. das erste Mal mit jemandem zusammengezogen usw. Aber DAS erlebt man eben nur einmal. Und ich bin heute, wenn ich darauf zurückblicke, so dankbar, dass ich diese Monate so verbringen durfte. So langsam. Achtsam. Es war so schön, diese Zeit zu haben, um all das so bewusst zu erleben und es war alles so selbst bestimmt und freiwillig (was ich wirklich nicht überall behaupten kann, dass ich mich oft so gefühlt hätte). Deshalb wundert es mich auch so, dass es in diesem Fall so war. Ich bin sehr dankbar, dass diese Grundlage (der erste Freund, das erste Mal, der erste Kuss, die ersten wirklichen sexuellen Erfahrungen) so "gut" waren und so liebevoll verlaufen sind. Wenn ich so zurückblicke, wundert mich das ein wenig. Weil eben viele Bereiche danach eben nicht mehr so liefen und ich auch sexuell davor schon eine bestimmte Art von sexuellem Missbrauch erfahren hatte und auch in meinen Wurzeln da einiges im Argen liegt. Es fühlt sich an, als hätte mir das Leben da damals mal kurz eine Pause gegönnt von weiteren negativen Erfahrungen. Diese Beziehung ist zwar nicht so gut verlaufen, wie sich das jetzt vielleicht anhört. Das will ich gar nicht sagen. Mir geht es nur um die Monate, wo ich diesen Menschen kennenlernte, verliebt war und das erste Mal diese ganzen körperlichen Erfahrungen machen durfte. Das lief irgendwie sehr gut.
Und daran musste ich heute wieder mal denken... dass ich das manchmal vermisse. Samstagsabend bei kitschiger Musik und Kerzenschein stundenlang die Muse zu haben, im Bett zu liegen, Lust aufeinander zu haben und doch sich so viel Zeit zu lassen. Nicht einfach übereinander schnell mal herfallen oder vom Kopf heraus alles machen... sondern es war so - intuitiv, dynamisch, fließend... Wir verbrachten Monate damit, einfach nur rumzuknutschen, rumzumachen und nur Stück für Stück den Körper zu öffnen und zu erkunden. Und wir gingen nicht gleich aufs Ganze, selbst wenn wir Lust hatten. Dass wir das in den jungen Jahren geschafft haben, grenzt doch an ein Wunder, wenn ich heute so darauf zurück blicke. :) Und es erinnert mich gerade ein wenig daran, wie ich seit ein paar Jahren versuche, zu leben, meinen Tag und mein Leben zu gestalten und auch mein berufliches "Öffnen" ganz langsam und achtsam, stabil und echt meinem Körper gegenüber anzugehen und zu gestalten. Mit Liebe, Wertschätzung, Verständnis, Achtsamkeit, Respekt, und ganz, ganz viel Zeit, um zuzuhören, hinzufühlen und meine Grenzen immer wieder wahrzunehmen, zu respektieren und für mich zu handeln. Das ist nämlich mein neues Lebens-Motto: GUT zu mir selbst und meinen Körper zu sein. Und bisher mach ich es sehr gut und mein Körper fängt gaaaanz langsam an, mir wieder ein wenig zu vertrauen. Aber das wird noch dauern, und ist ein anderes Kapitel.
Ich glaube einfach, dass es wichtig ist, dass wir Menschen uns begegnen. Wir finden einander nicht zufällig. Wir können das, was uns Menschen zeigen, wo sie uns berühren, was wir an ihnen gut finden, für uns reflektieren. Oft haben diese Menschen, die uns begegnen, den seelischen Auftrag, uns bei der Heilung unseres Herzens, Körpers oder Geistes zu unterstützen. DURCH ihr DASEIN. Durch das, was sie uns vorleben. Durch das, was sie vielleicht an Qualitäten leben. Natürlich gibt es auch die sogenannten Arsch-Engel. Kennst Du diese Menschen bereits? Das sind Menschen, die auf eine destruktive oder negative Art und Weise in dein Leben treten und dich negativ triggern oder dir etwas aufzeigen, was du nicht willst. Oder was dir nicht guttut. Das gibt es natürlich auch. Da geht es oft um so Themen wie Grenzen setzen lernen, Autonomie- und Bindungsthemen, alte Wunden heilen oder aufarbeiten, alte Geschichten klären usw.
Es gibt eben immer diese Menschen, die lernen uns etwas auf eine liebevolle, achtsame und respektvolle Art und Weise und dann gibt es Menschen, die stampfen gefühlt in dein Leben und zertreten dir die kleine Blume, die du gerade aufgebaut hättest und spucken noch drauf, wenn sie fertig sind. Manche tun das absichtlich, manche sind "einfach sie selbst" und wissen halt nichts von deiner Geschichte und wo wir negativ getriggert werden. Ich glaube, dafür braucht es festere Bindungen, wo man sich dann auch vertrauensvoll mitteilen kann und regelmäßigen Kontakt hat. Denn dann kann man lernen, achtsam und behutsam eine Beziehung aufzubauen, die einem gegenseitig guttut. Ich finde es wichtig, dass ich mich mit Menschen umgebe, die mir helfen, meinen Kopf wieder langsam mich hochheben zu trauen, die mir helfen, genug Wasser zu bekommen (bildlich gesprochen natürlich), die ein Bewusstsein schaffen, damit ich kapiere, welche Erde ich brauche, um wachsen zu können. Die mir helfen, wieder vertrauen zu können und körperlichen Kontakt zulassen zu wollen.. die mir wieder helfen, zu fühlen, dass das Leben schön ist, dass es guttun darf und dass das, was ich gebe, etwas wert ist.. dass ICH etwas wert bin, so wie ich bin. Und nicht, weil ich vollkommen, anders oder so bin, wie man sein soll, damit man gut funktioniert. Denn all das bin ich nicht. Und dass ich es nicht jemand anderem Recht machen muss, sondern mir selbst. Weder beruflich, noch emotional, noch wie ich mich kleide, wie ich lebe, esse oder bin. Und die mir das Gefühl geben, dass ich es nicht ihnen recht machen muss.. Sondern dass ich das Recht habe, das selbst zu entscheiden und mich mit Menschen zu umgeben, die mir guttun und denen ich guttue. Und die verstehen, dass ich halt eine etwas besondere Art und Weise der Behandlung benötige, wenn sie in meinem Leben ein Teil sein möchten und dass sie sich bei mir nicht irgendwie einfach so verhalten zu brauchen, sondern ich einen bewussten Umgang bevorzuge und auch nicht mehr alles "aushalte", weil zu viele Wunden da sind. Und das ist auch gut so. Ich brauche nämlich nicht mehr alles aushalten. Und wer das nicht kapiert, ist nicht mehr erwünscht. Ich brauche achtsame Menschen in meinem Leben und Menschen, die ihr Ego zurückfahren können und das kapieren. Und die mich nicht noch weiter verletzen und meine Wunden immer wieder aufreißen, sondern sie mir helfen, diese zu heilen und es aushalten, wenn ich mich abgrenze, wissen, wie sie das auffassen müssen und damit umgehen können, wenn ich andere Bedürfnisse habe, als andere Menschen.
Die letzten Tage habe ich oft den Gedanken, dass es jetzt in meinem Leben nicht mehr darum geht, dass wir uns begegnen und ORIGINALVERPACKT mit Schleife zu dem anderen ins Leben kommen und er uns noch frisch erhält.
Sondern wir sind jetzt an einem anderen Punkt. Wir wissen, dass wir Narben haben. Macken, Ecken, Kanten, Traumata und ziemliche normalmenschliche Neurosen, die vielleicht nie ganz weggehen werden.
Wir sind nicht mehr originalverpackt. Schon lange nicht mehr. Nur, jetzt versucht man´s erst gar nicht mehr... ;)
Wir haben geliebt und wurden verlassen. Betrogen und belogen. Wir haben verlassen. Uns selbst und andere. Wir haben die falschen Wege gewählt und mussten wieder zurückgehen. Wir haben eine Schleife, die vielleicht schon im Dreck lag. Unser Krönchen braucht ne echt neue Politur oder gar sogar ein neues Exemplar.
Unser Vertrauen ist vielleicht total im Arsch und jeder von uns hat ein Weltbild, das auf mindestens 30 Jahren Erfahrung basiert, die wir subjektiv gemacht haben. Mittlerweile frage ich mich, wie es überhaupt noch möglich ist, sich näher zu kommen, ohne einen imaginären Stromschlag zu bekommen, der einem gleich wieder zurück katapultiert, weil Nähe schwierig geworden ist. Körperkontakt eine Ausnahme und die Traumata so richtig zum Vorschein kommen. Natürlich nicht bei allen von uns. Aber früher oder später merken wir alle, dass die Sachen vielleicht nicht so flutschen, wie wir das mal wollten oder dass wir nicht der sind, der wir sein möchten.. sogar nicht, wenn wir unseren Träumen und Herzen gefolgt sind, wenn wir Grenzen gezogen und Ungutes verlassen haben. Sogar nicht, wenn wir uns getrennt haben und mutig waren. Selbst dann, sind wir vielleicht nicht die, die wir eigentlich sein möchten. Und irgendwann hat halt auch der Letzte keine Kraft mehr, ständig gegen seine Geschichte anzukämpfen. Und meiner Erfahrung nach geht es sowieso nicht darum, dagegen anzukämpfen, sondern sie zu heilen. Und geheilt wird sie meistens dann, wenn wir ein Bewusstsein darüber erhalten, wer wir sind und einen Umgang mit uns selbst finden, der es uns möglich macht, uns selbst zu verstehen und uns selbst liebevoll, respektvoll und würdevoll MIT UNSERER GESCHICHTE behandeln.
Wir sind nicht vollkommen, heil oder originalverpackt. Und das ist auch gut so. Denn wir sind Menschen. Unser Körper ist nicht ein Körper aus dem Internet, sondern das, was die Geschichte aus uns geformt hat. Denn Körper ist Energie. Und es geht nicht darum, das abzuwerten, sondern zu würdigen, ehrfürchtig und voller Respekt und Anerkennung diesem Körper gegenüber zu sein. Auch, wenn wir jemanden neu kennenlernen. Dieser Respekt ist wichtig. Für die Makel. Für die Dellen. Für all das, was der Körper ausgehalten, ertragen und durchlebt hat.
Ich bin sehr gespannt, wie sich Beziehungen ab 30 gestalten lassen. Denn die 20iger sind vorbei. Die Jugend - passee. Die Geschichten sind bis hierher geschrieben. Das realisiere ich gerade sehr in meinem momentanen Rückzug, der mir ermöglicht, all das zu verarbeiten und sacken zu lassen. Andere sind vielleicht mitten drin im Leben. Vielleicht noch gar nicht bereit, die erste Station mal zu reflektieren, Pausen zu machen oder mal zurückzublicken und kurz mal anzuhalten, um die Kindheit, Jugend und das junge Erwachsenendasein zu reflektieren und bewusst abzuschließen. Vielleicht ist noch nicht ihre Zeit. Meine ist es definitiv. Ich habe mir viel Zeit genommen. Für mich selbst. Die letzten Jahre. Sacken lassen, verdaut, aufgearbeitet, Kraft gesammelt, für mich gewesen und bin es immer noch. Hab abgeschlossen und durchgeatmet und in meinem Körper verstanden: Krass, das ist deine Geschichte. Bis hierhin ist sie bereits geschrieben. Wie wohl die 30iger werden.
Was werde ich noch erleben dürfen? Darf ich noch was erleben? Habe ich schon alles erlebt? Was davon traue ich mir noch zu, was nicht? Was kann ich noch nachentwickeln... Werden die Beziehungen anders aussehen, weil wir eben nicht mehr originalverpackt uns begegnen werden? Sondern mit einer ganz langen Geschichte? Und das "Ich verändere mich und werde perfekt sein und versuche mich zu optimieren" ist für mich zumindest auch abgeschlossen. Ich habe aufgehört zu kämpfen und ich bin so froh, dass ich das geschafft habe. Jetzt erhole ich Mich davon und realisiere, dass dieser Abschnitt vorbei ist.
Mit zwanzig hat man zwar auch schon einen emotionalen Rucksack, den man in jede Beziehung mitschleppt, aber mit 30 wurde sich der ein oder andere auch ein wenig bewusst über das, was er da rumschleppt oder mitbekommen hat und weiß, dass es nicht nur am Partner liegt, den wir wählen, sondern eben auch an dem, was wir sind oder nicht sind, wie eine Beziehung verläuft oder eben auch nicht.
Werden wir achtsamer sein als mit 20, wenn wir uns begegnen?
Hören wir mehr zu, was der andere mitteilt?
Ehren wir unsere Körper mehr, wenn wir uns berühren oder begegnen dürfen?
Fangen wir an, TREUE zu leben und als was Schönes zu sehen und es nicht nur als schönes Konzept zu sehen, das uns weltlich gesehen doch einengt?
Werden wir ehrlich werden zueinander?
Werden wir sensibler für die Bedürfnisse und Wünsche des anderen?
Werden wir überhaupt in Beziehung oder Bindung sein?
Trauen wir uns nochmal, wenn es schief ging in den 20igern?
Sind wir uns über unsere Verantwortung was Bindung und Autonomie betrifft, bewusst?
Sind wir uns darüber bewusst, dass wir uns mitteilen müssen, wenn wir wollen, dass der
Andere über uns Bescheid weiß? Übernehmen wir Verantwortung, statt wegzulaufen und zum Nächsten zugehen?
Ich weiß es nicht.. Aber ich bin gespannt, welche Geschichten ich schreiben werde und ob ich nochmal Dinge erfahre, die mir das Leben auf eine ganz neue, wohlige, liebevolle, achtsame und gute Art und Weise zeigt, sodass etwas in mir sich wieder öffnen kann.
Deshalb hier nochmal zum Abschluss: Wir begegnen vielen Menschen. Und jeder davon ist wichtig. Denn jeder bringt uns ein Stück weiter zurück zu uns selbst. Zurück nach Hause. Die Dualseele spiegelt uns auch solche Anteile. Sie sind wichtig. Schaue gerne hin.
Reflektiere.
Erkenne.
Heile.
Transformiere.
Dich selbst.
Für dich selbst.
Fühle in dich, was dir diese Personen oder Person mitteilen möchte.
Was er dir spiegelt. Was erkennst oder siehst Du in diesem Menschen?
Wolltest Du das auch immer mal können oder wissen, haben oder leben?
Kannst Du es akzeptieren und annehmen, wenn DU das nicht bist oder nie sein wirst, aber der andere das lebt? Kannst Du dich annehmen, so wie du durch deine Geschichte geworden bist, auch wenn du vielleicht immer so bleiben wirst? Liebst Du dich dann so wie du bist und nicht so,
wie du dich selbst gerne haben wollen würdest?
Und was hindert dich daran, wenn dich etwas daran hindert?
Denn diese Hindernisse sind meistens auf unserem Weg entstanden, oder hatten noch keine Chance, sich zu entwickeln, weil dein Weg noch nicht dafür gemacht war, dass du es entwickeln kannst. Oder es ist gar nicht vorgesehen, dass Du das auslebst und entwickelst. Das kann auch sein. Und das ist okay. DU BIST okay. ICH BIN okay. Wir sind GUT GENUG. So unvollkommen, menschlich, wie wir sind. Kommen wir an - in der menschlichen Unvollkommenheit und erlauben wir uns, uns darin ERDEN zu dürfen.
Sei milde zu dir.
Alles hat seine Zeit.
Du hast deine Zeit.
Du bist nicht die Anderen.
Du bist Du.
Und das Leben weiß, was es mit dir vorhat.
Vertraue.
In dem Sinne.
Entdecke, wer Du immer schon warst.
Love. MarinJa
© MarinJa I 18.02.2022
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