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#24 - Es ist okay, dass dein Körper Trauma in sich trägt.

  • Autorenbild: MarinJa
    MarinJa
  • 9. Dez. 2022
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Dez. 2022


(Trigger-Warnung: Emotionaler, physischer und psychischer Missbrauch)


Du bist immer liebenswert. Auch mit deinem Trauma. Oder vielleicht sogar auch deshalb. Aber auf alle Fälle - immer.


Kennst Du das Gefühl, dass Du irgendwie das Gefühl hast, du bist nicht liebenswert, warum auch immer? Dafür gibt es ja Milliarden von Gründen auf allen erdenklichen Ebenen unseres SEINs.


Oder kennst Du das Gefühl, dass Du nicht das für dich persönlich BESTE haben darfst, weil DU so unperfekt und unvollkommen bist, so kaputt, defekt und aufgebraucht?


Kennst Du das Gefühl, dass Du vielleicht nicht liebenswert bist, weil du nicht genug oder kein Geld verdienst, weil du ja von deinen Eltern auch nie geliebt wurdest und Freunde hast du auch nicht wirklich. Also ist es ja anscheinend "die Wahrheit", dass man mit dir nichts anfangen kann und du es nicht wert bist, voll umfänglich so geliebt zu werden, wie du nun mal bist?


Oder vielleicht kennst Du das Gefühl, dass du in deiner Kindheit immer wieder gehört hast, dass du ein böses(r) Mädchen/Junge (Kind) bist, ein sehr böses(r), dass du ganz schlimme Sachen machst, deine Mama/Papa etc. wegen "Dir" leidet und Du die(der)jenige bist, die/der "die Familie" zerstört? (es gibt natürlich noch tausend andere Sätze, die dazu führen, dass wir uns ausgestoßen, ungeliebt und wertlos fühlen und anfangen, diese Introjektionen aufzunehmen und sie zu unseren eigenen zu machen).


Wer fühlt sich da wohl noch liebenswert, wenn er über vielleicht mehr als zwei Jahrzehnte etwas über sich hört, wovon er nicht weiß, dass es nicht stimmt, weil er diesen Menschen glaubte und vertraute, und dieses Vertrauen, die Macht und Abhängigkeit ausgenutzt wird und missbraucht wurde, dafür, gering, negativ und abfällig über sich selbst denken zu lernen.


Vielleicht wurdest du sogar geschlagen, physisch, emotional und/oder körperlich, erpresst, herabgewürdigt, belogen, belächelt, deine Bedürfnisse unterdrückt, beseitigt oder herabgestuft? Für die Gefühle von Erwachsenen verantwortlich gemacht, und hast immer wieder erlebt, wie Menschen dir deine Wahrheit, Gefühle, deinen Willen, deine eigene Intuition oder deine Meinung absprechen. Dir wehtun, weil sie auf dich projizieren, sich niemals entschuldigen und alle Schmerzen bei dir lassen, und du all diesen Schmerz, für den du NICHTS kannst, einfach aushalten und über dich ergehen lassen musst, weil du dort lebst und nirgendwo hinkannst, denn du bist ein Kind. Und dir dann noch einreden, dass du an dem schuld bist, dass du so behandelt wirst. Schließlich bist du das schlimme, böse Kind, das keiner lieben kann und es "verdient" hat, dass es so behandelt wird. Und nicht, dass es reicht, dass damit die Kindheit zerstört wird, es wird dir dann auch noch gesagt, dass dich auch nie ein Mann/Frau etc. lieben wird, mit deinem Verhalten und Benehmen.


Wenn wir dann Einem begegnen, der uns wieder benutzen will und emotional, physisch oder psychisch missbrauchen will, hat der auch wieder recht. Kennen wir ja. Stimmt´s? Es wird uns auch noch unsere Zukunft schlecht geredet. Dass wir dort auch nie jemanden finden werden, der UNS will. Und wenn wir dann mal einen treffen, den WIR lieben, und unsere Gefühle unkontrolliert aufbrechen, merken wir, dass wir damit überhaupt nicht umgehen können.


Vielleicht kennst Du auch das Gefühl, dass du von (ehemaligen) nahestehenden Menschen, z.B. deiner Mutter, Vater, deinem jetzigen Chef/Chefin, ehemaligen Partner/-innen manipuliert, erpresst, geschlagen, unterbuttert, respektlos behandelt wurdest/wirst und dein Selbstwert quasi nicht mehr vorhanden ist. Du gelernt hast, missbraucht zu werden oder dich selbst zu missbrauchen, in dem Du dich vielleicht für Männer/Frauen zur Verfügung stellst, weil Du das Gefühl hast, ihnen geben zu müssen, was sie wollen, unabhängig davon, was du willst, weil du gelernt hast, dass nur der Willen von denen zählt, die die Macht haben, von denen du etwas brauchst, von denen du abhängig bist, du dich fügen musst, und wenn du es nicht freiwillig machst, du sowieso weißt, dass du dazu gezwungen werden wirst, weil es immer so war und jetzt, jetzt machst du es quasi "freiwillig", bevor man dich überhaupt fragen muss, weil du weißt, du brauchst was von den anderen und du weißt, wie man sich dann zu verhalten hat? Das haben wir schließlich einst von diesen Menschen gelernt, die die Abhängigkeit und Macht über uns ausgenutzt und missbraucht haben.


Und vielleicht hast Du einen Partner, der dir jeden Tag zu verstehen gibt, dass Du nicht schlank oder dick genug bist, anderen Frauen hinterherschaut, nicht energetisch und körperlich bei dir ist sondern bei anderen, der dir immer wieder sagen muss, dass Du es nicht bist. Dass er auf jemand anderen wartet, dass er dich nicht liebt, dass du die zweite Wahl bist und dass er eigentlich froh ist, wenn alles vorbei ist. Der nicht bereit ist, dich in dem zu unterstützen, was du bist und möchtest, sondern etwas von dir will, was du nicht willst und dir nicht guttut. Und wieder musst du dich da schützen, wo es eigentlich so sein soll, dass man sich gerne öffnen würde. Wieder musst du darum kämpfen, einfach du selbst sein zu dürfen. Und deinen WEG gehen zu dürfen und nicht den, der für andere passt. Und vielleicht bist du auch nichts anderes gewöhnt, weil es eben immer so war. Vielleicht warst Du schon immer die(der)jenige, die/der gestört hat, in der Familie, in den Betrieben, und naja, jetzt halt deine(n) Freund/-in. Du bist nichts anderes gewohnt als andere zu stören mit deiner Anwesenheit. Woher solltest Du wissen, dass du liebenswert bist und eine Bereicherung für Andere, wenn dir nie was anderes gesagt wurde außer das?


Bitte verurteile dich nicht für etwas, wofür du nichts kannst. Wir können nur aus den Erfahrungen schöpfen, die uns zugänglich gemacht wurden. Natürlich können wir uns im Kopf irgendwelche Bilder ausmalen, die schöner wären. Aber aus meiner Erfahrung greift die reale Erfahrung, die wir gemacht haben, viel tiefer. Weil das ist es, was wirklich physisch in unserer Realität war / ist und wo wir 1:1 erlebt haben, wie es sich anfühlt, das zu spüren, zu erfahren, zu erleben, gesagt zu bekommen und immer wieder vermittelt zu bekommen.


Irgendwann nennt man all diese Dinge, die uns dazu bringen, uns nicht mehr liebenswert zu finden, all die Erfahrungen, die diese Verletzungen verursachen, all diese abgespeicherten Bilder, Gefühle und Gedanken, die wir sammeln, TRAUMA. Es entsteht ein TRAUMA in uns. TRAUMA (griechisch = Wunde).


Und vielleicht kennst Du das: wenn wir dann feststellen, was alles in uns kaputt gemacht wurde, wie wenig wir uns noch öffnen können, dass wir uns verschlossen haben, vielleicht komplett uns zurückziehen, rausnehmen, nicht ein "normales" Leben haben, vielleicht sogar so wie ich, die Folgen Depressionen, Agoraphobie, soziale Isolation, Angst- und Panikattacken, PTBS-Symptome etc. auftreten, dass wir das Gefühl haben, komplett überlastet zu sein, weil wir so viel zu verarbeiten haben, dass wir keine Kinder in die Welt setzen wollen und können (was ich sehr toll, erwachsen und verantwortungsbewusst finde, so eine Entscheidung zu treffen und sich bewusst dagegen zu entscheiden, wenn man selbst zu sehr verletzt ist und Hilfe, Unterstützung und Unmengen von Heilung erfahren/annehmen muss und darf), dann fühlt man sich vielleicht auch wieder nicht liebenswert und man hat das Gefühl, dass sich keiner für einen entscheiden will, wenn man doch was "Unkomplizierteres" oder "Einfacheres" haben kann als uns. Kennst Du das? Also ich schon.


Und ich möchte dir etwas sagen, was mir die letzten Tage auch nochmal bewusst wurde, auch wenn ich schon sehr darauf achte, dass mir das nicht mehr passiert, oft passiert es ja unbewusst vielleicht schneller, dass wir wieder in solche Gefühle reinfallen:


Ich stand vor ein paar Tagen unter der Dusche und dachte zu mir selbst, dass ich ein wenig aufpassen möchte, dass ich nicht wieder glaube, nur dann liebenswert zu sein, wenn ich all mein Traumata los habe oder vollkommen geheilt bin, sei es in meiner Psyche aber auch in meinem Körper. Sondern dass ich mir immer wieder bewusst mache, dass ich liebenswert bin, so wie ich bin: MIT ALL diesen Themen. Nicht ohne sie. Und dass der Mensch, oder die Menschen, der/die mich wirklich liebt/lieben mich so lieben, wie ich bin. Und meine Lebensphasen respektieren können und mich nicht für meine "Einfachheit" oder "Unkompliziertheit" lieben oder dafür, dass ich "perfekt, vollkommen und unverletzt" bin und sie mit mir ein "einfaches Leben" in "Hülle und Fülle" führen, sondern dass sie mit mir dieses Mensch-SEIN durchleben, so wie es wirklich ist und mich auf eine viel tiefere, selbstlosere Art lieben dürfen, als nur an der Oberfläche zu kratzen. Ich habe immer schon gespürt, dass ich etwas Tieferes suche. Eine tiefere Liebe. Und hab immer versucht, andere Menschen in ihrem wahren Wesen zu sehen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie auf dieser tieferen Ebene liebenswert sind. Mit 15 bis 30 Jahren ist das noch etwas schwierig, weil fast keiner so denkt wie man selbst. Manche wertschätzen vielleicht eine Zeit lang, dass man irgendwie "anders" ist oder finden, dass man eine "tiefe Freundin" ist, aber so wirklich leben konnte ich das auf Dauer mit anderen in diesem Zeitraum nicht obwohl ich es wirklich wollte und mich selbst auch immer mit tiefen Themen beschäftigt hatte, schließlich war ich mit 19 Jahren ja schon in der Psychosomatik und ich hatte weiß Gott viel krassere Themen, mit denen ich mich beschäftigen musste, weil ich gesund werden musste und wollte. Ich war gar nicht wirklich lebensfähig, das spornt einem an, während andere noch nach Perfektion, Vollkommenheit und Oberfläche streben. Versteht mich bitte richtig: Ich verurteile all das nicht. Ich habe mich oft danach gesehnt, auch so ein "einfaches Leben" leben zu können (in meinen Augen). Hab oft versucht in dieser Zeit, mich daran anzupassen. Hab mit Männern geschlafen, die überhaupt nicht auf dem sexuellen Niveau waren, was ich für meine Heilung gebraucht hätte, und mich selbst damit wieder erneut verletzt, (natürlich nicht absichtlich von beiden Seiten, es ist ganz normal dass man sich entwickeln muss in dieser Hinsicht und manche mit der Zeit in eine tiefere Ebene eintauchen), weil ich so ausgehungert war nach Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit. Und das tat so unendlich weh. Ich hatte das Gefühl, nur noch mehr zu verhungern, weil man etwas von dem anderen hofft, zu bekommen, was derjenige selbst nicht hat. Ich habe lange gebraucht, um wirklich zulassen zu können (und übe immer noch), dass der Andere selbst tief verletzt ist (womöglich), dass er womöglich selbst Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit sucht. Dass er selbst gar nicht weiß, wie er mit seiner Energie, sei es emotional, sexuell oder whatever umgehen soll und einfach irgendwas macht, von dem er glaubt, es könnte richtig sein, so wie wir es eben alle machen. Was soll man auch sonst tun in einer Welt, wo wir quasi nichts wissen und alles lernen sollen? Denn wisst ihr was, es tut so weh. Es tut so weh, das zuzulassen. Es bringt einem in so eine Verzweiflung, wo man das, was man sich sooo sehr wünscht und so sehr braucht, weil man es noch nie bekommen hat, herbekommen soll, wenn man es nicht von dort bekommt, wo man doch so lange darauf gewartet hatte. Es ist so anstrengend, so ausgehungert durchs Leben zu rennen. Und ich meine damit vor allem die emotionale Ebene, aber nicht nur. Und alle, die eine eher magere Kindheit hatten, was das angeht, verstehen mich da sicher. Ich glaube, dass es möglich ist, durch eine liebevolle Sprache und einen liebevollen, respektvollen Umgang mit sich selbst, den man erlernen kann, sich selbst ein liebevoller Mensch zu sein. Aber ich glaube auch, dass es einfach Erfahrungen im Umgang mit anderen liebevollen Menschen braucht, um das, was man noch nie oder in einem minimalen Ausmaß bekommen hat, aufsaugen zu können und seine leeren Speicher wieder aufzufüllen. Ich glaube, dass es eine Kombi aus der eigenen Beziehung zu sich selbst ist, dass wir den alten Dreck aus uns rauswaschen und loslassen können, dass wir wieder Stimmen in uns tragen, die liebevoll, heilsam, unterstützend und respektvoll sind und dass wir genauso einen liebevollen, unterstützenden, heilsamen, respektvollen Spiegel von Außen benötigen, um das nachholen zu können, was wir nie hatten. Weil das Mensch-SEIN nun mal so ist, dass wir mit den Augen nach draußen gucken, und es guttut, in dieser äußeren Welt das gespiegelt zu bekommen, was wir wahrhaftig sind: Liebe.



Wenn wir als Kinder gehört haben, dass wir alles andere als Liebe sind, dauert es lange, bis wir das wieder glauben, geschweige denn fühlen können. Ich weiß, wie lange diese Reise, zurück zu sich selbst ist. Zumindest bei mir ist es ein langer Weg. Mag sein, dass es bei anderen anders ist. Ich musste mich bis hierher durch so vieles durchwühlen, bis ich überhaupt wieder ansatzweise spüren konnte, wer ich womöglich bin, geschweige denn, dass ich so, wie ich bin, liebenswert bin und das verdient habe, was mir guttut, dient und wirklich wohlwollend für mich ist. Ich kann gar nicht beschreiben, wie weit ich davon entfernt war, wieviel ich glaubte, dafür TUN zu müssen, um überhaupt existieren und leben zu dürfen. Geschweige denn, dann auch noch geliebt zu werden. Das war quasi unerreichbar. Soviel konnte ich gar nicht leisten, dass ich das verdient hatte.

All diese Überzeugungen in mir erklärten mir dann auch irgendwann, warum ich so sehr renne, hetze und das Gefühl habe, doch nie anzukommen, und auch mir gar nicht erlauben zu dürfen, ankommen zu dürfen. Seit mir all das und all die Traumata bewusst werden, brauche ich so viel Zeit, um all das verdauen zu können. Manchmal fühle ich mehr, als ich ausdrücken kann. Ich bin die letzten Jahre in meinem privaten Leben unfassbar leise geworden. Das hat mehrere Gründe. Aber einer davon ist auch, dass je mehr mich eine Phase herausfordert, desto mehr muss ich all meine Kraft bündeln und zusammenhalten, um es überhaupt zu schaffen. Manchmal weiß ich gar nicht, was ich schaffen muss, ich werde dann leise, weil ich so berührt und betroffen bin von dem, was ich war nehme, welche Gedanken mir geschenkt werden und was ich reflektiere, dass mir die Worte fehlen für das, was mir bewusst wird, über mich, die Welt, das Mensch-SEIN, meine Kindheit, die Strukturen und Konstrukte, die absurde Dunkelheit, die wir hier erleben und wie sehr wir teilweise herabgestuft werden innerhalb des irdischen Lebens und wie weit das entfernt davon ist, was wir wirklich sind und wo wir wirklich herkommen. Wie viel wir hier erleben auf der Erde und was das alles mit Seelen macht, die eigentlich reines Licht sind (zumindest die Meisten von uns). Was für einen "Wert" wir aufgedrückt bekommen. Wo wir landen. Was wir für eine Realität aushalten müssen. In unserer kleinen Welt, in der Großen, Abstrakten ebenso.


Es ist wichtig, dass wir uns begreiflich machen, auch im Dualseelenprozess, dass wir irgendwann an einen Punkt kommen, wo wir all das wieder abgeben, wo wir begreifen, dass wir nichts falsch gemacht haben und falsch machen und dass alles so kommen hat sollen, wie es kam, sonst wäre es nicht so gekommen. Ich weiß, wie lange das dauert. Dass man immer wieder an sich selbst zweifelt, ob man liebenswert, intelligent genug ist, den richtigen Körper hat, um geliebt werden zu können, genug macht, lebt oder tut, damit andere einem vielleicht mögen oder interessant finden könnten. Aber die Liebe liegt hinter all dem. Sie bewertet nicht das, was wir oberflächlich irgendwie machen, wie wir aussehen oder was wir tun. Welchen sozialen Status wir haben oder wieviel Geld, Freunde, Sexualpartner/-innen oder Ansehen wir haben. Als Mensch struggeln wir mit sowas vielleicht oft, aber genau deshalb ist es mir wichtig, dich und mich daran zu erinnern, dass das kein Grund für die Liebe ist. Die Liebe ist ein Gefühl und ein Zustand. Und das/der kommt in unser Leben, wenn es einfach Zeit ist dafür. Vielleicht ist es sogar seelisch gesehen so vorgesehen, dass es so oder so kommt oder zu einer bestimmten Zeit kommt oder gar nicht kommt. Das weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist, dass wir liebenswert sind. Immer. Und dass wir das vergessen, weil wir in diesem Leben auf der Erde so absurde Sachen erfahren und erleben, so vieles eingeredet bekommen, an allem selbst Schuld sind oder "die Verantwortung" tragen. Kein Mensch, by the way, kann so viel tragen, wie uns erzählt wird, dass wir als Erwachsene angeblich zu tun haben. Da muss ein Haken dran sein an dieser Wahrheit, das spüre ich.


Und genau deshalb, wegen all diesen Absurditäten, die wir hier auf der Erde erleben, ist es so wichtig, für sich, in sich drinnen, festzulegen, dass wir liebenswert sind, und egal, wie viel Traumata wir haben, wie sehr wir verschlossen sind, wie unfähig wir sind, wie wenig wir laut uns auf die Reihe bekommen, wie unsinnig das ist, was wir leben oder tun, wir sind liebenswert und dass wir lernen, dass unsere Liebe nichts mehr mit den Schwankungen des Außen zu tun hat, sondern ein fester Anker in uns ist, der niemals seinen Halt verliert. Und selbst wenn, holen wir ihn wieder zurück und legen ihn wieder fest an. Seine Liebe, sei es die zu sich selbst aber auch die zu jemand anderen immer vom Außen abhängig zu machen, ist anstrengend und ungut. Denn dadurch kommt man nie zur Ruhe. Weil das Außen immer irgendwas an uns bemängelt, oder uns vorsetzt, dass wir unfähig, un-erfolgreich sind, dass wir zu wenig Verantwortung übernehmen, zu wenig machen, zu viel sind usw. Ist doch alles okay. Dann sind wir halt all das. Es geht nicht darum, ständig zu beweisen, dass wir all das nicht sind oder sind!!! (Bitte lese den Satz öfters!!!)


Sondern dass wir für uns festlegen, dass wir immer so, wie wir sind, liebenswert sind, und das ein uneingeschränkt feststehender Nenner ist, der sich nicht verbiegen lässt. Und dass es nicht mehr darum geht, dem Außen irgendwas zu beweisen, sondern um die Beziehung zu sich selbst, auf sich selbst zu hören, sich selbst Gutes tun, auf sich selbst zu hören, seine eigene Intuition wahr- und ernst zu nehmen, irgendwann wieder danach handeln zu können und seiner eigenen Liebe wieder folgen zu dürfen, statt die der anderen.


Du und Ich, wir sind nicht erst liebenswert, wenn wir heil sind. Wenn wir frei von den menschlichen Erfahrungen sind. Wenn wir alles perfekt machen. Wenn wir alles tun, was man angeblich tun muss, um liebenswert zu sein. Wir sind jetzt liebenswert. Wir sind jetzt gut genug. Wir sind jetzt heil genug, so wie wir sind. Weil das das Leben ist. Weil wir geliebt sind, mit all dem, was wir jetzt und hier sind und haben. Vielleicht nicht von jedem Menschen. Aber von unserer Seele. Vielleicht auch nicht von unseren Eltern, die sich selbst vergessen haben und sich nicht mehr liebenswert finden. Aber von unserer Seele. Die uns dafür wertschätzt, dass wir das Spiel in der Dunkelheit meistern. Und dass es ganz normal ist, sich darin von Zeit zu Zeit zu verlieren. Und immer wieder zu sich selbst zurück finden zu müssen.


Aber eines ist fest: Die Liebe zu uns selbst und dass wir es wert sind, geliebt zu werden. Angenommen zu werden MIT UNSERER GESCHICHTE, nicht ohne sie. Als Mensch in der Unvollkommenheit, in der Dunkelheit und als seelisches, göttliches Wesen, das Liebe und Licht ist, verwundet wurde, enttäuscht und verletzt ist. Und all das macht uns zu dem, wer wir jetzt und hier sind. Und all das macht uns einzigartig.


In dem Sinne.

Entdecke, wer Du immer schon warst.


Love. © MarinJa

(09.12.2022)


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