#21 - Was mir geholfen hat, mit Verlusten besser & gesünder umgehen zu können.
- MarinJa
- 22. Apr. 2022
- 17 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Apr. 2022

Meine Intention, warum ich einen Text zu diesem Thema schreiben möchte, ist die, dass ich selbst viele Verluste erfahren habe. Mancher Verlust ist sogar heilsam für unsere Seele. Menschen, die einem z.B. mehr schlecht als guttun. Das ändert nichts daran, dass wir um diese Beziehungen ebenso trauern wie um Beziehungen, die wir unbedingt (vom Gefühl her) führen wollten und es universell gesehen allerdings nicht sein hat sollen und die Seelen andere Wege in diesem menschlichen Leben gingen.
Wir trauern nicht nur um Beziehungen, die wir gerne gehabt hätten und wo wir uns ganz doll gebunden haben und den Schmerz der emotionalen Trennung durchlaufen müssen. Wir trauern auch um Beziehungen, die vielleicht toxisch waren oder eben dazu beigetragen haben, dass wir krank werden, unser Selbstwert miserabel war oder wir uns immer klein und minderwertig fühlten in der Gegenwart bestimmter Menschen, Gruppen oder Gemeinschaften.
Beides sind Verluste.
Wir trauern vielleicht auch darum, dass wir den Wunsch hatten, eine bestimmte Art von Beziehung führen zu können, die jedoch in diesem Leben einfach nicht möglich ist. Bei mir sind es z.B. die Elternbeziehungen. Immer noch trauere ich nicht nur um den Verlust meiner Eltern (sie leben noch, doch wir haben keinen Kontakt mehr und das ist auch gut so).
Sondern ich trauere, weil ich ein Mensch bin, der unheimlich bindungsorientiert ist und sehr viel dafür tut, um gute und gesunde Beziehungen zu erschaffen und sich unendlich viel Mühe bei der Gestaltung gibt und sich um die Bewusstwerdung von Beziehungen bemüht. D.h. wir trauern eben auch um die Vorstellung, die wir von einer bestimmten Beziehung hatten und die nie so gelebt werden kann, wie sie göttlich gesehen sein könnte.
In Bezug auf meine selbst ernannte Dualseele heißt das,
dass ich bei diesem Menschen Impulse bekam, die ich eben so nie bei jemanden bekam, und wenn man das findet, hat man automatisch die Vorstellung, dass das auch so eintritt. Außerdem bindet man sich unbewusst sofort automatisch (durch Hormone, Gedanken, Gefühle, Vorstellungen etc.) Niemals hätte ich mir die Realität ausgemalt, in der ich dann plötzlich lebte: dass ich erstens einen Menschen finde, wo meine Intuition sagt: „Das ist Er.“ „Dieser Mensch ist dein Zuhause. Dieser Mensch bringt dich nach Hause.“ „Mit dem Menschen willst du eine Familie gründen.“ „Für immer zusammen.“ „Diesen Menschen will ich heiraten. Das ist der Vater meiner Kinder." Bähm, bähm, bähm, ein Impuls nach dem Anderen...Diese Gedanken sucht man sich ja nicht aus. Die kommen ja erstmal einfach. (durch u.a. z.B. Prägungen, Muster, Glaubenssätze, Genetik, Körperreaktionen, Biologie, etc.) Ich bin grundsätzlich nicht traditionell eingestellt. Ganz im Gegenteil. Das heißt, ich bewerte diese Sätze schon eher anders, als wenn ich mir vorstelle, ein Mensch zu sein, der unbedingt heiraten will beispielsweise, weil ich ja nicht meinen Fokus darauf hatte, so etwas zu finden. Ich weiß, wie kritisch ich gegenüber meinem Lebensweg bin und ich geh nicht einfach überall mit, so wie es mir gelernt wurde. Noch hätte ich mir ausgemalt, dass ich, wenn ich diesen Menschen treffe (was ich auch eher weniger für möglich hielt damals), ich diesen nach ein paar Wochen verliere…Das war auch nicht auf meinem Radar der Möglichkeiten. Ich hätte mir nicht im Traum ausmalen können, wie weh das tut, diese Bindung zu verlieren. (Heute vergleiche ich es ein wenig damit, als würde man bewusst vom Paradies der Liebe in die Dualität der Erde und des Mensch-SEINs gehen. Und nicht wie bei uns Menschen über eine Geburt, an die wir uns später nicht einmal mehr erinnern.)
Das ist der Grund, warum ich gerne Texte darüber schreibe. Weil meine innerste Motivation die ist, Menschen in dieser Lebensphase zu unterstützen, die ähnliche Gefühle durchleben, wie ich sie durchlebt habe. Das war nur ein Verlust von vielen Verlusten in den letzten Jahren. Bzw. habe ich erst einmal in meinem Leben grundsätzlich mehr gehen lassen als dass Neues gekommen wäre, das geblieben ist. Mittlerweile gleicht es sich schon wieder ein wenig aus und es wird ruhiger und stabiler. Ich hätte jedoch auch keinen Meter mehr Kraft gehabt für weitere Schritte.
Als ich 2017 spürte, dass ich nie wieder aufstehe, wenn jetzt noch ein Schlag kommt, sagte meine Seele zu mir: „Du hast es geschafft. Das war´s. Jetzt erhol´ dich.“ Ich glaubte ihr anfangs nicht. Doch jetzt haben wir 2022 und tatsächlich konnte ich die letzten Jahre mich so gut wie komplett rausnehmen und atmen, atmen und atmen. Luft holen. Kraft tanken und Energie sammeln. Ich bin noch immer eher angespannt in meinem Körper und die letzten Jahre waren dennoch sehr intensiv, was das Thema angeht, dass viel Trauma in meinem Körper hochkam und mein Körper mit bestimmten vergangenen Erfahrungen noch nicht abgeschlossen hat und sie noch nicht loslassen kann. Doch es hat sich schon enorm viel getan und alles braucht seine Zeit. So auch das hier. Und die habe ich ja gerade. Und die brauche ich auch gerade am Allermeisten.
Gestern hatte ich ein Video in meiner Instagram Story gepostet, wo ich auch von einem Verlust einer Freundin erzählt hatte. Und ich habe gesagt, dass ich finde, dass ich emotional und mental oft deshalb an einem anderen Punkt stehe wie manch andere, weil ich einfach in so jungen Jahren schon so vieles erlebt, durchfühlt und durchlebt habe, was andere gar nicht nachvollziehen könnten oder einfach später erst erleben. (Alles, was ich schreibe, ist wertfrei gemeint und einfach eine Beobachtung und Wahrnehmung).
Das mit dem Verlust meiner selbst ernannten Dualseele war schon eines der krassesten, emotionalsten Erfahrungen überhaupt. Ich glaube das liegt auch daran, weil ich in diese Beziehung meine Zukunft hineinprojiziert hatte, was ja auch automatisch passiert, wenn uns etwas guttut und man intuitiv und einfach gefühlsmäßig sofort in eine Verbindung mit etwas geht und denkt, dass das die eigene Zukunft ist und es emotional und körperlich auch so fühlt. Und dann wird man eines Besseren belehrt und steht ein paar Wochen später wieder vor dem Nichts. Naja „Nichts“ stimmt auch nicht. Denn dann ging ja eine Bewusstseins-Reise los, die ich selbst nie für möglich hielt.
In der Zeit, wo es soooooooooooooooooooooooo weh getan hat und so viel alter Schmerz, alte Traumata und alte Verletzungen mit diesem Erlebnis hochkamen und ich in einem Strudel der inneren Verwandlung und Bewusstwerdung war, habe ich wirklich manchmal nicht gewusst, wie ich diesen Schmerz noch aushalten soll. Ich wüsste auch heute noch nicht, wie ich ihn beschreiben solle.
Ich finde einfach keine Worte dafür.
Aber jeder, der einen Menschen, an den er sich extrem gebunden hatte, schon mal verloren hat, egal ob durch Tod oder weil der Mensch aus einem anderen Grund gehen wollte, musste oder sollte, weiß sicher, was ich meine…
Alle zur Verfügung stehende Energie fließt irgendwie ins Überleben und gleichzeitig soll man noch lauter andere Lebensbereiche gebacken bekommen, vielleicht noch nett und höflich sein in irgendeinem Bereich oder Freundschaften pflegen. What ever. Auf alle Fälle scheint es unmöglich, sein Leben weiter zu führen. Und dann sind da all diese schmerzenden Gefühle und man hat das Gefühl, es zerreißt einem vor Schmerz. Zumindest ging es mir so. Ich habe auch manchmal das Gefühl, die Erfahrung mit meiner Dualseele war das i-Tüpfelchen auf meinem Weg. Denn davor passierte schon so viel und meistens hat man viel zu wenig Zeit, um es zu verarbeiten. Dann geht das Leben wieder weiter. Dann passiert wieder was. Dann macht man wieder weiter. Usw. Und da wir keine Roboter, sondern Menschen sind, war das mein Moment, wo das Kartenhaus ein für alle Mal zusammenbrach. Ich hatte nie eine stabile Grundlage entwickeln können. Woraus sollte ich meine Kraft ziehen? Ich hatte keinerlei Beziehungen, die mich WIRKLICH auffangen konnten. Nur die zu meiner inneren, natürlichen Spiritualität (die ich dann noch mehr als je zuvor bewusst entdecken durfte) und die ist auch die Wichtigste für Mich. Die trägt mich durch Alles hindurch.
Erst 2017, als nochmal ein krasser Wendepunkt kam, spürte ich, dass sich eine Basis aufbaut, dass etwas sich geöffnet hat, dass es ruhiger wird, geerdeter, und ich WIRKLICH ZEIT GESCHENKT BEKAM und sie mir auch nahm, um alles zu verarbeiten. In diesem Prozess bin ich bis heute. Ich habe mir damals bewusst gemacht, was mir wirklich wichtig ist und womit ich meine Zeit verbringen möchte und die Antwort war: meine eigene HEILUNG. Da entstand auch mein Motto: zurück zu Dir selbst (womit ich mehr mich selbst als Andere meinte).
Und das war das Beste überhaupt, was ich entscheiden konnte. Ich ließ los und sagte zu meiner Seele: „Alles andere musst du jetzt regeln. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll. Aber ich brauche das jetzt.“ Und es ging... und es regelte sich. Und aller unnötiger Kram ging und es baute sich eine Tagesstruktur auf, die mir Heilung schenkt und wo ich wieder zu mir finden kann. Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, ein „Normales Leben“ zu haben, in dem es mir gut geht und ich auf dem Weg in Gesundheit bin. Ein Leben, das sich anfühlt, als könnte ich es länger halten, weil es auf natürliche Weise entstanden ist und es meinem Wesen guttut und dient. Bzw. ein Leben, das mich anfängt, zu tragen und zu halten. Ein Leben, wo es nicht darum geht, anderen zu gefallen oder robotermäßig durch den Tag zu laufen und to-do Listen für andere abzuarbeiten, sondern mich um mich selbst zu kümmern, um mein Leben. Meinen Körper kennen zu lernen, meine Bedürfnisse hören zu lernen, verstehen zu lernen und umsetzen zu lernen. Und einfach mal nur für mich selbst da sein zu können. Ich atme durch!! Das erste Mal in meinem Leben.
Was mir geholfen hat, in der damaligen Zeit, mit diesem unendlich großen Verlustschmerz umzugehen,
war nicht nur, dass ich mich mit Menschen austauschte, die ähnliches auf irgendeine Weise erlebt und erfahren haben, Bücher, die mir das Gefühl gaben, dass es Menschen gibt, die meine Gefühlslage verstanden. ES war auch eine bestimmte Ansicht, die sich in mir neu formte und entwickelte und die mir half, mit dem Leben, mit Beziehungen, Verlusten und diesen Schmerzen besser umgehen zu können und Argumente zu finden, die mir halfen, irgendwie Halt und Boden unter meinen Füßen zu bekommen.
Und das war die Ansicht, dass wir nicht nur körperlich verbunden sind, sondern auch auf geistiger und seelischer Ebene. Am Anfang mag das vielleicht nicht so das Ding sein, das man sich vorstellt, was da helfen soll. Ich war auch eher wütend auf diese Einstellung, weil ich mir dachte, dass das überhaupt nicht das ist, was ich mir für mein Leben wünsche und vorstelle. Und überhaupt: warum soll ICH jetzt mit diesem Schmerz umgehen lernen. Ich will ihn doch gar nicht erst haben. Ich will doch das Andere...
Und das ist auch verständlich. Doch mit der Zeit merkte ich, dass es mir dennoch guttat und guttut, diese Einstellung mit ein zu beziehen, weil es mir half, ein wenig innere Kontrolle über diese Situation herzustellen. (Denn das war ja auch nur ein Bereich von Vielen, der sich in der Umwandlung befand und worüber ich keine scheinbare Kontrolle hatte). Und ich finde, alles was guttut, einem hilft, unterstützt und niemand anderen verletzt oder schadet, ist ja wohl bei Prozessen vollends erlaubt und darf integriert werden.
Es geht darum, etwas zu finden, was einem wirklich hilft, durch Krisen und schwere Zeiten im Leben durchzukommen, ohne sich selbst zu zerstören, Süchte zu entwickeln oder etwas zu tun, was anderen oder mir selbst schadet.
Und wenn wir solche Lösungen für uns finden, warum dann nicht nehmen und sich helfen und unterstützen lassen. Her mit den guten gesunden Lösungen, wenn sie uns helfen, zu überleben. Ich hatte früher immer Angst, wenn ich zu viel spirituelle Ansätze las, weil ich auch eher aus einem geprägten und verwirrten Kopf/Ratio-Bewusstsein komme und sehr verwirrt war, was meine eigene Spiritualität und natürliche Intuition anging. Und ich hatte immer wieder den Zweifel, „was wenn das aber gar nicht stimmt, dass wir da auch verbunden sind und ich dann etwas glaube, was gar nicht stimmt.“ Weißt du, was mir irgendwann bewusst wurde? Dass das doch sch…egal ist, ob das „wirklich“ stimmt oder nicht. Erstens gibt es gar kein „wirklich“. Sondern einfach nur für jeden seine eigene Wahrheit. Und zweitens ist es doch egal, ob das wirklich stimmt. Hauptsache ist doch, dass es dich durch eine extrem schwere und belastende Situation begleitet und dir hilft, innerlich wieder klarzukommen, eine Wahrheit für dich zu finden, die dir ein gutes Gefühl schenkt und dir hilft, wieder zurück in dein Leben zu finden und wieder Halt und Boden in Dir zu finden. Und wie gesagt, wenn es dir guttut und anderen und dir nicht schadet, dann ist es doch auch erlaubt, das zu glauben. Und das hat mich irgendwann beruhigt und ich konnte diese Wahrheit für mich als Wahrheit anerkennen und akzeptieren, dass es mir guttut, mir vorzustellen, dass ich mit Menschen auch nach einer Trennung noch verbunden sein kann, mir meine eigene Liebe nicht verwehren muss, nur weil man menschlich gesehen kein offizielles Paar ist und dass ich auch Menschen energetisch noch bei mir habe, wenn sie durch Tod gegangen sind. Dass ich mich immer und jederzeit mit der Energie und mit den Menschen, die ich liebe verbinden kann, und ich nicht von einem körperlichen Kontakt abhängig bin, um Liebe und Verbindung spüren zu dürfen.
Ich lasse Menschen oft sehr stark in mein Herz. Und habe wenig Ego, das mir ermöglicht, mich einfach rational zu distanzieren.
Weil ich nicht so denke, wie wir das als Menschen oft lernen. Und ich fühle auch anders. Ich würde es so beschreiben: Einheitlicher! Ich differenziere nicht so sehr aus dem Ego heraus in diese ganzen Kategorien. Mir erschließt sich das nicht. Und ich denke, alles Schlimme, das auf der Welt hervorgeht, entspringt diesem Prinzip: Dass wir einen Unterschied machen lernen und anfangen, zu trennen.
Ich verstand auch lange nicht, warum so viele Menschen in mein Leben traten und so schnell wieder gingen oder durch einen "Ego-Konflikt" so schnell der Kontakt immer abbrach, wo ich glaubte, eine wahre Freundschaft gefunden zu haben, wo man reden kann. Mittlerweile erkläre ich es mir so, dass einfach die seelischen Aufgaben erledigt waren und es einen Grund an der Oberfläche geben musste, damit diese Menschen wieder gehen konnten. Denn wenn nichts passiert, was die Beziehung scheinbar trennt, müssten wir ja nie gehen. D.h. es braucht ja irgendeinen Grund für uns Menschen, der es uns ermöglicht, zu argumentieren, warum die Beziehung zerbrochen ist. Und das sind meistens irgendwelche Ego-Spiele an der Oberfläche. Für mich ist es einfach so, dass wir für manche Menschen und sie für uns einfach kurze Botschaften übermitteln sollen und dann wieder getrennte Wege gehen sollen. Botschaften, die vielleicht Jahre später erst reif sind. Und dennoch wichtig in diesem Moment, dass wir uns begegnen.
Wenn ich mich energetisch mit einem Menschen verbinden wollte, kam bei mir dann oft die Angst, dass ich in den energetischen Raum eingreife oder ich vielleicht übergriffig sein könnte, wenn ich mich mit ihnen verbinde. Meine Seele sagt dazu, dass andere Menschen ja auch einen eigenen Willen haben und ich sie ja auch einfach fragen kann, ob sie auch mit mir verbunden sein möchten. Oder ob sie da sein möchten. Das heißt, ich kann sie einfach einladen oder fragen. Und wenn sie nicht wollen, können sie auch energetisch NEIN sagen. Ich übrigens auch. Wenn mich jemand energetisch einlädt oder mit mir in Kontakt geht, sei es geistig oder dass ich einfach eine bestimmte Energie wahrnehme und etwas spüre, kann ich mich auch abgrenzen, wenn ich das nicht möchte oder es mir nicht guttut. Und schon wäre diese Sache auch erledigt im Kopf und wir dürfen liebevoll und eigenvernehmlich in die Verbundenheit gehen.
In der physischen Realität ist es übrigens genauso:
Je mehr man redet und kommuniziert und nicht einfach macht, desto mehr respektiere ich den anderen Menschen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich übergriffig bin oder in den Raum von anderen eintrete, wird sehr gering, weil ich ja mit demjenigen rede und derjenige antworten kann. (Es gibt natürlich auch hier Ausnahmen, aber darum geht es hier nicht.)
Ich weiß, in unserer Welt ist das dennoch oft ein großer Mischmasch und es gibt so viele Verstrickungen und eine falsche Art, sich gegenseitig zu behandeln oder sich auch an vielen Punkten falsch zu verstehen und zu verurteilen. Doch meiner Erfahrung nach kann man auch das nach und nach bei sich selbst erst mal wieder entwirren und zu immer mehr energetischer, emotionaler und körperlicher Klarheit gelangen. Es wird besser, je mehr man sich selbst kennen und lieben lernt und auch seine eigenen Grenzen erspüren lernt und auch körperlich wahrnehmen kann.
Wenn ich einen Menschen vermisse, dann rede ich einfach mit ihm. Ich finde, das wird echt unterschätzt oder als komisch angesehen, wenn wir zu verkopft durch die Welt laufen. Aber genauso, wie ich auf dem Weg in die Selbstliebe gelernt habe, mich selbst wahrzunehmen und anzufangen, mit mir selbst in Kontakt zu treten, mich erspüren zu lernen, und mit mir selbst reden zu lernen, so, wie ich eben auch mit jemanden sprechen würde, den ich wirklich liebe und dem ich etwas Gutes tun möchte, so habe ich auch gelernt, dass wir alle Energiewesen sind, und wir brauchen nur an etwas zu denken und schon ist es „energetisch“ gesehen DA. Wenn wir an einen Menschen denken, verbinden wir diesen Menschen mit einer bestimmten Energie! Jeder Mensch spiegelt uns etwas. Und wir sehen etwas Bestimmtes in dem anderen Menschen – für uns persönlich! Und am liebsten sind uns natürlich die Menschen, die uns etwas Lichtvolles von uns selbst spiegeln und Wir unser Licht in ihnen erkennen können. Weil sich das natürlich gut anfühlt.
Und diese Energie holen wir in den energetischen Raum, wenn wir daran denken. Und dann fühlen wir etwas Bestimmtes. Und schon sind wir in Kontakt damit. Das ist auch der Grund, warum es auf der physischen Ebene manchmal etwas dauert, bis ENERGIE in unser Leben als Form manifestiert in unser Leben tritt. Denn die physische Ebene ist die Körperebene. Und unser Körper schwingt oft in ganz anderen Energien, die oft viel älter, starrer und traumatisierter sind als die Energieebene. Energetisch im Denken und Fühlen ist es oft noch ein wenig leichter, sich in einen bestimmten Zustand zu versetzen. Obwohl ich sagen muss, dass ich emotional auch lange Zeit zu kämpfen hatte, mich überhaupt in einen „angenehmen, guten, normalen“ Zustand zu versetzen. Denn ich hatte sehr vieles, was mich daran hinderte und durfte sehr vieles ansehen, ausmisten, reinigen, und aufarbeiten. Mein Innenleben und mein Körper waren wie eine Müllhalde, die nicht ich aufgebaut hatte und auch teilweise einfach eine über Generationen angehäufte, unbewusste Ansammlung von Energien war, die sich keiner angesehen hatte und auch nicht ansehen wollte. Und teilweise hatte wohl keiner die Kraft, hinzusehen. Und ehrlich gesagt verstehe ich, warum, seitdem ich diesen Weg gehe.
Ich glaube auch, dass das alles so sein hat sollen und dass es einfach Menschen gibt, die dazu HIER sind, um aufzuräumen, um zu heilen, um energetisch aufzuräumen, auszumisten und neue Energien hereinzubitten. Die das einfach als Lebens-Aufgabe erfühlen und erspüren, diesen Weg der inneren Entwicklung, Heilung und Bewusstwerdung zu gehen. Und andere eben nicht. Nichts ist besser oder schlechter. Alles soll so sein, wie es ist und alle Menschen gehen genau den Weg, der für sie vorgesehen ist. Das ändert jedoch nichts daran, dass es ist, wie es ist und dass man die Dinge manchmal beim Namen nennen muss und es überhaupt nicht einfach ist, wenn man anfängt, diese Deponien in sich aufzuräumen, den angepflanzten, künstlichen Rasen zu entfernen und festzustellen, dass immer nur scheinbar alles schön grün ist und darunter eine Menge vor sich hin gärt, das krank macht und stinkt. (Sorry, musste raus.) Und ich glaube auch, dass das manche Menschen gar nicht sehen, weil sie glauben, dass das Leben halt so ist. Und dann gibt es Seelen, die kommen, und wollen andere drauf aufmerksam machen. Doch die wollen einfach nur diese grüne Wiese, wo an der Oberfläche eben alles so scheint, als wäre das ein toller, natürlich gewachsener Hügel mit Blumen und Rasen darauf. Die wollen das, was man da rausgefunden hat und sieht, nicht hören und nicht sehen. Die wollen ihr Picknick auf diesem Hügel machen. Und du willst dein Picknick auf einem echten Erdhügel machen, der natürlich gewachsen ist, von der Natur her so angelegt wurde, wo nichts Komisches unter dir ist, sondern du dich richtig wohl fühlen kannst und weißt, dass der Rasen und die Blumen, die darauf gewachsen sind, auf natürliche Art und Weise gewachsen sind. Weil es dort schön ist und die Wasser-, Nährstoff- und Lichtverhältnisse stimmten.
Meistens muss man dann alleine losgehen und diesen eigenen Hügel selbst finden.
Und die anderen ihr Picknick dort genießen lassen, wo sie es für richtig halten. Es wäre aber auch nicht richtig, selbst dort zu bleiben und auch so zu tun, als wäre man mit diesem Hügel zufrieden. Denn dann würde man etwas, das für einen selbst eine geplatzte Illusion darstellt, verleugnen müssen und etwas wegdrücken, was offensichtlich für einen selbst ist. Also zieht man sich seine Wanderschuhe an, packt sich Proviant und geht los. Und lässt all das zurück, was nicht echt und wahr genug für einen selbst ist.
Bis man den Hügel gefunden hat, auf dem das Gras von ganz alleine wächst, weil alle Bedingungen stimmen. Und auf diesem Weg lässt man vieles zurück und erfährt Unmengen von Verlusten. Alles dafür, weil man sich selbst finden möchte und ehrlich zu sich selbst sein will. Das ist nicht der einfachste Weg. Aber, wie ich finde, ein Erfüllter. Und ich glaube auch, dass das Leben immer eine Belohnung bereithält, die es wert ist, alles hinter sich zu lassen, was nicht echt und liebevoll genug ist für einen selbst. Und die größte Belohnung ist wohl die, dass der Hügel, auf dem man irgendwann steht, keine angepflanzte Mülldeponie ist, sondern eben ein auf natürliche Art und Weise entstandener Berg ist, auf dem wir oben stehen, und die Aussicht wirklich genießen können. Weil wir wissen und spüren: „DAS HIER IST ECHT.“
Wir müssen weder Menschen ab- oder bewerten, die auf ihrem Hügel Picknick machen wollen. Noch müssen wir uns selbst in Grund und Boden schämen, weil wir woanders hingehören und auf einem anderen Hügel stehen wollen. BEIDES IST in Ordnung! Alle Menschen dürfen SEIN, wo sie sind und dürfen sich dafür entscheiden, was sie leben möchten. Und die Liebe respektiert beide Seiten. Am Meisten struggelt man ja sowieso damit, finde ich, dass man selbst woanders hingehört und sich eingestehen muss, dass man gehen muss, wenn man selbst gesund und glücklich werden möchte. Sich selbst einzugestehen, dass man das nicht gut findet, was andere gut finden. Und man sich damit selbst rauskatapultiert aus der Zugehörigkeit und Gemeinschaft und anderen vielleicht das Gefühl gibt, ohne es zu wollen, einfach, weil man der ist, der man ist, dass man ihre Art zu leben nicht so annehmen kann, wie man es selbst gerne möchte. Weil man weiß und spürt, dass man sich selbst belügen würde damit.
Doch es geht darum, sich selbst treu zu bleiben und zu sein. Zumindest für mich selbst, so gut ich es schaffe und kann.
Und wenn wir spüren, dass wir zu der anderen Seite gehören, die eben einen echten Hügel haben möchte, müssen wir uns verabschieden, das Alte hinter uns lassen und unseren eigenen Weg finden. Einen eignen Hügel finden, auf dem wir unser Picknick machen möchten. Sonst werden wir krank und unglücklich. Und das ist nicht das Ziel von so manchen Seelen, die auf dieser Erde leben und einen Auftrag in sich spüren.
Deshalb, wenn Du bis hierher gelesen hast, bin ich mir ziemlich sicher, dass du deinen eigenen Hügel finden möchtest, und dass dieser Weg sicher Verluste bereithält. Dir dieser Weg einiges abverlangen wird. Und auch Wunder bereithält, die dich staunen lassen.
Ich wünsche Dir, dass du mutigen Schrittes vorangehst, deine eigenen Entscheidungen triffst, die DIR ein gutes Gefühl geben und dass du abends auf dich stolz sein kannst, weil du es wieder geschafft hast, einen Schritt mehr zurück zu dir selbst zu gehen, dir selbst treu zu sein, weil du es geschafft hast, ehrlich zu dir selbst zu sein.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und dass es auch Dir auf deinem Weg hilft, dir vorzustellen, dass du mit manchen Menschen immer noch im Herzen und energetisch verbunden sein darfst, auch wenn du körperlich gesehen diese Menschen loslassen musst, um deinen eigenen Weg zu gehen und/oder dir selbst treu zu bleiben. Loslassen schmerzt immer. Manchmal wissen wir, dass diese Beziehungen uns nicht guttun und es besser ist, dass sie gehen. Und wir haben gute Argumente, die uns helfen, dass es uns leichter fällt, loszulassen. Und dann gibt es Beziehungen, die müssen wir loslassen. Entweder durch Tod oder weil es einfach nicht sein soll. Und hier ist es schwer, weil wir uns mit unserem Verstand nicht alles so zurechtlegen können, dass wir am Ende bei einer Gleichung rauskommen, die besagt, dass es gut ist, wie es ist. Sondern es wird schwierig für unseren Verstand zu argumentieren, wenn wir das Gefühl hatten, das IST ER. Oder wir einen Menschen verlieren und wir das Gefühl haben, dass es nicht fair ist oder gerecht (ist das Leben ja auch nicht) und dass wir damit eben nicht argumentieren können, um uns am Ende des Tages unser Krönchen wieder polieren zu können und klar zu kommen. Da braucht es dann tieferliegende Argumente, die uns irgendwie dabei unterstützen, den Verlust zu verarbeiten und im Kopf wieder klarzukommen. Denn klar: Je bessere Argumente wir uns selbst vorzeigen können, desto mehr haben wir das Gefühl, die Kontrolle über unser Leben und unsere Entscheidungen oder die, die das Leben für uns gefällt hatte, zu haben.
Und diese Argumente stürzen ein, wenn wir das Gefühl haben, etwas ist ohne unser Zutun passiert und ohne, dass wir es kontrollieren konnten, gegangen.
Deshalb wünsche ich mir, dass es dir, wie mir damals und heute auch hilft, dir vorzustellen, mit bestimmten Menschen immer noch reden zu können, einfach loslegen und mit ihnen sprechen oder dir schöne Momente mit ihnen vorzustellen, die du haben könntest oder tatsächlich damals mit ihnen hattest. Oder du versuchst, einfach die Energie zu spüren, mit der du diesen Menschen verbindest. Das gibt uns das Gefühl von Verbundenheit und das Gefühl, unsere Liebe nicht nur fließen lassen zu dürfen, wenn derjenige körperlich anwesend ist, sondern dass es erlaubt ist, seine Liebe immer fließen lassen zu dürfen und dadurch entsteht ein Gefühl von Verbundenheit. Und das tut uns Menschen IMMER gut. Weil wir Wesen sind, die Verbindung, Beziehung und Kontakt suchen. Das ist unsere ursprüngliche Natur. Und zu der wollen wir ja wieder zurückfinden im Laufe unseres menschlichen DASEINs.
Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe.
In dem Sinne.
Entdecke, wer DU immer schon warst.
Love.
© MarinJa
(22.04.2022)
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