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#06 - Projektion ist der Versuch, vor sich selbst davonzulaufen.

  • Autorenbild: MarinJa
    MarinJa
  • 20. Apr. 2019
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Jan. 2022

... und dennoch brauchen Wir es manchmal, auch vor Uns selbst zu flüchten. Es gehört zum Leben dazu. Genau, wie es in bestimmten Phasen dazugehört, Verantwortung zu übernehmen.


Yin und Yang.

Schwarz und Weiß. Weglaufen und Dableiben. Verantwortung übernehmen und Verantwortung abgeben. Projizieren und Bei-Sich-Halten können. All das gehört zum Leben dazu, wenn Wir in die Dualität als Mensch eintauchen und beginnen, in unserem Leben Erfahrungen zu sammeln und zu machen.


Beides ist richtig. Beides ist gut.

Beides soll so sein. Doch wenn Wir unserer Dual-Seele begegnen, ist es oft der Fall, dass unsere Seele in eine neue Richtung gehen möchte. Zumindest bei Mir war das so.

Dort, wo ich gelernt habe, dass man die Verantwortung, Kraft und Macht in seinem Leben abgeben soll, wollte meine Seele plötzlich, dass ich Verantwortung übernehme. Dass ich stehen bleibe,

dass ich in meine Kraft zurückfinde,

dass ich völlig unbewusste Themen ansehe und in die Heilung bringe.


Ab dem Zeitpunkt der Begegnung mit meiner Dual-Seele war nichts mehr in meinem Leben wie zuvor.

Eine absolut fesselnde und tiefe Kraft in Mir strebte plötzlich danach, einen neuen Weg einzuschlagen und alles in Mir kannte nur noch ein Ziel: ZURÜCK ZU MIR SELBST - AUF ALLEN EBENEN. UND IN VIELEN, VIELEN THEMEN MEINES IRDISCHEN DASEINS funktionierten alte, gelernte und gewohnte Wege nicht mehr. Meine Seele führte mich in die Eigenverantwortung. Es war wie eine Umkehrung. Es war eine absolut kräftezehrende Aufgabe, nach und nach immer tiefer Verantwortung für meine Gefühle, meine Schmerzen, meine Themen und meine Opfer-Rolle zu übernehmen. Nein, das war nicht angenehm. Und ich glaube auch, dass es egal ist, wie alt wir sind, wenn Wir unserer Dual-Seele begegnen. Dieser Prozess ist immer extrem schmerzhaft, beschämend und so tiefgehend und erfordert unseren gesamten Mut, los zu gehen und die Impulse unserer Seele umzusetzen.


Ich weiß, wie schwer es ist, wenn einem das Herz vor Schmerz blutet,

Verantwortung für diesen Schmerz übernehmen zu sollen.

Ich weiß, wie weh es tut,

wenn man so gerne diesen Schmerz von sich stoßen möchte und jemand anderem geben möchte,

weil man das Gefühl hat, es nicht AUSHALTEN zu können, stehen bleiben zu müssen,

und JA sagen zu sollen.

Ich weiß, wie es ist,

einfach nur RENNEN zu wollen, weg von dieser Dual-Seelen-Geschichte,

weg von all den Erfahrungen, die so sehr schmerzen, seit man diesem Menschen begegnete,

weg von all diesen Gefühlen, die man spürte, als sich die Dual-Seele umdrehte und sich aus der gemeinsamen Zeit vielleicht wortlos, so wie bei mir, verabschiedete.

Ich weiß, wie es ist,

diesen Verlust zu spüren. Diese absolut unbeschreiblichen Schmerzen und diese Wut, diese Enttäuschung, diese Trauer, diese Ohnmacht, diese absolut wahnsinnig-machende Sehnsucht, die man noch nie zuvor so sehr spürte wie in diesem Moment, wo Du keine Chance mehr hast, an dein Dual heran zu kommen.

Ich weiß, wie es ist,

diese LIEBE zu spüren, und nicht zu wissen, wie man damit umgehen soll,

wie man nicht nur den Schmerz, die Ohnmacht und die Sehnsucht aushalten soll,

sondern ebenso diese abartig, große Liebe und gleichzeitige Abhängigkeit,

die man spürt, wenn man in einem Zustand vor dem Erwachen ist,

der Prozess ins Rollen kommt und Du so absolut stark wie noch nie zuvor MIT DIR SELBST

konfrontiert wirst.


Und ich weiß,

dass man das als Mensch, wenn man diese Erfahrung

in seinem Leben nicht gemacht hat, absolut nicht nachvollziehen kann,

was die Menschen fühlen,

die ihrer Dual-Seele begegnet sind.

Und das ist okay.


Man kann etwas nicht wirklich nachvollziehen,

was man selbst noch nie spürte oder erlebte.

Man weiß dies erst,

wenn man es wirklich selbst erlebt und gespürt hat.


Ich weiß,

wie hart es ist,

mit sich alleine zu sein.

In dieser Zeit des Erwachens zu Dir selbst.

Wie schmerzvoll die Stunden sind.

Wie weh diese Öffnung tut.

Und dass es manchmal so weh tut,

dass Wir in manchen Momenten nicht mehr wissen,

ob Wir es schaffen, überleben und durchstehen werden.


Ich weiß, wie es ist.

Und ich kann absolut verstehen,

dass es Momente gibt,

in all diesen Jahren,

wo Wir versuchen, wegzulaufen,

wegzurennen. Wegzuziehen.

Uns in andere Beziehungen flüchten.

Versuchen, das alte Programm wiederherzustellen.

Versuchen, die alte Person von Uns wiederzufinden.

Versuchen, wieder irgendwie Kontrolle über unser irdisches Dasein zu finden.


Ich verstand früher nicht,

warum meine Dual-Seele ging

und sich in eine neue Beziehung stürzte und so tat,

als gäbe es Mich nicht mehr in seinem Leben.


Es tat Mir so enorm weh,

als ich dieses Bild mit seiner neuen Freundin sah,

und ich den Gedanken in Mir hörte: "Es ist, als würde Er mich kopieren wollen."

Ich sehe es heute noch in Mir,

was ich fühlte, als ich es damals sah, dieses erste Bild mit einer anderen Frau.

Die Frau NACH mir.

Ich fühlte Mich so verletzt.

SO, SO tief verletzt und auch so hintergangen.

So zurückgestellt. Abbestellt und liegengelassen mit meinem Schmerz.

Und gleichzeitig war ich so eifersüchtig, dass SIE ihn bekommt.

Dass sie bei ihm sein darf.

Dass sie seine Nähe spüren darf.

Dass sie auch noch hübsch ist.

Und das ER IHR SAGT, dass SIE diejenige ist, die IHN zum LACHEN bringt

und sein Leben wieder aufwärts bewegt.

Und ich diejenige war, die keinen Millimeter mehr an ihn herankam.

Das tat damals so weh!


Heute, sechs Jahre später nach diesem Fall kann ich verstehen,

was ER versuchte, zu tun.

Wie ER mit der Situation umging.

Er ging nicht anders damit um als ich es auch tat.

Nur, dass ich das Gefühl hatte, bei Mir funktionierte der Schein nicht

mehr so gut wie bei ihm. Doch von Außen sieht alles immer anders aus als von Innen.


Ich konnte mit niemandem mehr schlafen,

ohne Mich dabei falsch zu fühlen.

Ich konnte niemanden mehr küssen,

ohne das Gefühl zu haben,

ihn zu betrügen.

Ich konnte nirgendwo mehr hingehen,

ohne ihn in den Menschen zu suchen.


Ich konnte 500 km weit wegziehen,

und dennoch vergas ich ihn keine einzige Minute.


Und heute - bin ich froh, dass es so war.

Denn dieses Gebunden-SEIN an unser DUAL ermöglicht Uns,

Uns selbst so unendlich tief anzusehen.

Zurück zu Uns selbst zu gehen.

So tief Verantwortung für unser LEID, unsere SCHMERZEN,

unsere gefühlten Abhängigkeiten, unser Glück, unsere LIEBE unsere Gefühle

zu übernehmen, wie kein WEG zuvor.

Dieses Gebunden-SEIN ermöglicht Uns,

nicht mehr wegrennen zu können - zumindest IN UNS SELBST nicht mehr.

Natürlich versuchen Wir es - ich tat das genauso, wie es wohl jeder andere tun würde.

WEIL ES MENSCHLICH ist! Wer will nicht erstmal wegrennen, wenn etwas so weh tut?


Und dennoch funktioniert es nicht mehr - Energien, die einmal wirklich verschmolzen miteinander waren, HEILEN einander.

Und so hatte auch ich das Gefühl.

Ich hatte das Gefühl, dass eine HEILUNG in GANG gesetzt wurde,

die man als MENSCH, oder ich zumindest, damals nicht mit dem

Kopf greifen hätte können.


Es ist unglaublich,

was möglich ist!

Es ist unglaublich,

was die SEELE kann.

Es ist unglaublich,

was LIEBE kann, was LIEBE möglich macht!

Und was SEXUALITÄT ermöglicht,

wenn zwei SEELEN wirklich auf

geistiger, seelischer und körperlicher Ebene miteinander verbunden sind.


Und ich frage Mich manchmal:

"Wenn dieser kurze Moment,

wo DUAL-SEELEN sich oft begegnen, schon so viel Heilung

bewirkt und so viel in Gang setzt, was ist dann möglich,

wenn Dual-SEELEN ein Paar sind,

wenn sie zusammen sind, wenn sie sich regelmäßig

miteinander verbinden und in die Heilung verhelfen?"


Es macht mich schon demütig,

dass ich, ein ganz normales, zurückhaltendes,

so absolut schüchternes Mädchen, das

zwischen Wiese und Baum aufgewachsen ist,

so etwas erleben darf und kann.


Dass ich so etwas Besonderes mit einem Menschen erleben durfte.

Obwohl es solche Schmerzen mit sich brachte,

war es gleichzeitig so mystisch, magisch und besonders,

als ich meiner Dual-Seele begegnete und der Schmerz noch in weiter Ferne war.


Ich bin so dankbar,

dass ich so eine Heilung erfahren durfte und darf

und so tief zu mir selbst zurück gehen darf und kann.


Dennoch muss auch ich sagen: Es ist schon heftig.

Es ist sehr schwer, manchmal, nicht davonzulaufen.

Und ich kann es verstehen, wenn man manchmal erst einmal

davonlaufen muss, und man es noch nicht aushält, DA zu bleiben,

zu spüren, zu fühlen und Verantwortung zu übernehmen.


Alles braucht seine Zeit - jedes Thema braucht seine Zeit.

DUAL-SEELEN brauchen ihre Zeit, um zueinander stehen zu können,

sich auf diese LIEBE einzulassen, sich auf sich selbst vor allem so

tief einzulassen!


Ich weiß heute, nach sieben Jahren Prozess, dass es Zeit braucht,

um sich so tief öffnen zu können,

um so viel Verantwortung übernehmen zu können,

um so viel männliche ENERGIE aufzubauen,

um sich selbst in seinem Schmerz, seiner Liebe und seinen

Gefühlen HALTEN zu können.

UM DA BLEIBEN zu können,

wenn der Andere einem wieder mal in einem Punkt absolut

trifft und es so tief schmerzt.

Aber auch in allen anderen Gefühlen, die Uns eigentlich richtig gut tun,

habe ich für Mich erkannt, müssen Wir erst lernen,

so tiefe Gefühle zulassen zu können.

Es AUSHALTEN zu können, so tief zu lieben und geliebt zu werden.


Ich hätte früher nicht gedacht,

dass es am MENSCHEN selbst liegt,

wie viel LIEBE er aushält und zulassen kann.


Und heute erkenne ich erst,

wie viel Kraft und Ausdauer und Entwicklung es benötigt,

um sein Herz weiter öffnen zu können und immer mehr LIEBE fließen zu lassen

und aushalten zu können.

Das ist wahrhaftig gar nicht so einfach.

Und tatsächlich liegt es an Uns selbst,

darin zu reifen, unser Herz nach und nach,

so gut Wir es können und schaffen,

immer ein klein wenig mehr aufzumachen und den Strahl der Liebe

immer ein klein wenig mehr rein oder raus zu lassen.


Ich vergleiche das Ganze immer mit einer Geburt.

Denn bei einer Geburt bereitet sich der Körper auch

mit Wehen darauf vor, immer weiter aufzumachen,

damit das Kind dann Platz hat, mit der Hilfe der Mutter

sich durch den Geburtskanal hindurchzubahnen.


Und genauso ist es mit der LIEBE:


Es tut weh, sich zu öffnen.

Und je weiter Wir uns im Leben für die Liebe öffnen wollen,

desto mehr schmerzt es.

Denn die Schmerzen sind all die Themen,

weshalb Wir überhaupt angefangen haben,

unser HERZ zu verschließen.


Und je mehr Wir unser Herz wieder öffnen möchten,

desto mehr müssen Wir an die Themen ran,

die es einst verschlossen haben.


LIEBEN an sich tut nicht weh.

LIEBE tut an sich nicht weh.


LIEBE tut "scheinbar" weh,

weil der Panzer drum herum so groß ist,

dass die LIEBE oft keinen Raum mehr hat,

zu Uns durchzudringen.


Und dadurch erfahren Wir oft gar keine Liebe mehr,

sondern nur noch SCHMERZ. Schmerz ist nicht die Liebe.

Schmerz ist Schmerz.

Liebe ist die Liebe.

Und die liegt hinter dem ganzen Schmerz.

Und dann glauben Wir als Menschen oft,

LIEBE tut weh.

Nein, es sind die Themen des emotionalen Panzers,

die weh tun.

Nicht die Liebe.


In dem Sinne,

Entdecke, wer Du immer schon warst.


Love. MarinJa ©






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